Celle, südliches Tor zur Lüneburger Heide
Wir erreichen Celle am späten Nachmittag. Zunächst beziehen wir unsere Unterkunft und gehen dann zu Fuß in die nicht weit entfernte Innenstadt. Der erste Eindruck von Celle ist beeindruckend: Jede Menge altes Fachwerk, die ganze Fußgängerzone besteht fast ausschließlich aus Fachwerkhäusern. Viel Zeit zum gucken haben wir momentan allerdings nicht, da wir zunächst eine Kleinigkeit essen möchten, bevor wir uns aufmachen zu einem Stadtrundgang mit einem Nachtwächter. Aber den morgigen Tag haben wir für Celle reserviert, so dass wir dann genügend Zeit für die Stadt haben werden.Ein Stadtrundgang mit dem Nachtwächter
Treffpunkt für unseren Rundgang ist das Celler Schloss. Dies ist gerade Christo-mäßig verhüllt, die Fassade wird momentan restauriert. Das ist zwar schade, aber Nachtwächter Dieter weist sogleich darauf hin, dass innen im Schloss nichts verhüllt ist und es auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Dann zieht er mit uns los durch die Stadt.
-> Nachtwächter Dieter kennt sich aus in Celle
-> Nachtwächtertour in Celle
-> Nachtwächtertour in Celle
-> Nachtwächtertour in Celle
-> Nachtwächtertour in Celle
Der nächste Morgen empfängt uns mit Sonnenschein. Beste Voraussetzung also für einen entspannten Tag in Celle. Die Stadt, die im Jahre 985 als Kellu ("Siedlung am Fluss") erstmals urkundlich erwähnt wurde, habe ich schon seit längerem auf meinem (Reise-) Wunschzettel. Sie liegt gerade mal rund 40 KM nordöstlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und wird auch "das südliche Tor zur Lüneburger Heide" genannt. Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück machen wir uns auf den Weg, um den Ort mit seinen vielen Fachwerkhäusern ein wenig zu erkunden.
Das Celler Schloss
Unser erstes Ziel ist das Celler Schloss. Es ist wirklich sehr schade, dass die Fassade des Gebäudes momentan restauriert wird und daher unter Bauplanen versteckt ist. Auf Fotos sieht es nämlich sehr nett aus. Zum Glück ist der hintere Teil der Anlage nicht verhüllt, so dass wir zumindest von dort einen freien Blick auf das Gebäude haben.
-> Blick auf Schloss Celle
Sein heutiges Aussehen erhielt das Celler Schloss ab Ende des 17. Jahrhunderts. Herzog Georg Wilhelm wollte für sich eine zeitgemäße Residenz schaffen. Da er eine Zeitlang in Italien gelebt hat, ahmte er in der Fassade seinen venezianischen Vorbildern nach. Auch ein Schlosstheaters ließ er einbauen und natürlich opulente Staatsgemächer im barocken Stil.
Aber nicht "nur" Herzoge lebten hier. Auch die ehemalige dänische Königin Caroline Mathilde wurde nach ihrer Scheidung hierher nach Celle "verbannt". Allerdings starb sie nach nur drei Jahren hier in der Stadt an Scharlach - mit gerade mal 23 Jahren.
Das Wetter ist viel zu schön, als das wir uns das Schloss von innen ansehen möchten. Viel lieber streunen wir ein wenig durch den kleinen Schlosspark und genießen zwischendurch auf einer Bank die schon angenehm warmen Temperaturen.
-> Im Celler Schlosspark
-> Im Celler Schlosspark
Vom Schloss aus ist es nicht weit bis zur Kirche St. Marien, die evangelisch-lutherische Stadtkirche von Celle. Begonnen wurde mit dem Bau um das Jahr 1292 herum, bereits 1308 wurde sie der Jungfrau Maria geweiht. Einen Turm bekam sie allerdings erst gut 200 Jahre später. Dieser wurde in den Folgejahren zunächst durch einen Glockenstuhl ersetzt, später durch einen Dachreiter. Der heutige 74 Meter hohe Kirchturm wurde erst im Jahre 1913 an die Westseite der Kirche angebaut.
-> Evangelisch-lutherische Kirche St. Marien in Celle
-> Im Inneren von St. Marien
-> Im Inneren von St. Marien
-> Im Inneren von St. Marien
-> Im Inneren von St. Marien
Einige Stufen später kommen wir an den Glocken vorbei, die hier im Turm untergebracht sind. Vier sind es an der Zahl, die größte von ihnen wiegt über acht Tonnen.
-> Treppe im Kirchturm von St. Marien
-> Die alte Turmuhr von 1896
-> Eine der vier Glocke von St. Marien
-> Aussicht vom Kirchturm
-> Aussicht vom Kirchturm
-> "Scheiß Stufen! Aber hübsche Aussicht"
Der Weg die Stufen hinunter fällt ein wenig leichter als hinauf und bald darauf stehen wir unten vor der Kirche. Von hier aus spazieren wir ein wenig durch die Stadt. Celle verfügt, wie schon erwähnt, über viele Fachwerkhäuser. über 400 sollen es sein. Die Stadt hatte das Glück, während des zweiten Weltkrieges nur ein einziges Mail Ziel eines Luftangriffs gewesen zu sein. Damals war der Bahnhof das Ziel. Am 12. April 1945 wurde Celle ohne Widerstand an die heranrückenden alliierten Truppen übergeben. So konnte die pittoreske Altstadt erhalten werden.
Es ist Samstagmittag, das Wetter recht gut und die Fußgängerzone entsprechend voll. Wir schlendern an den Geschäften entlang, schauen nach rechts und nach links, kaufen uns ein Eis und freuen uns, hier zu sein. Mir persönlich gefällt Celle, das kann ich ganz klar sagen, wirklich gut.
-> In der Celler Fußgängerzone
-> Ein Kunstwerk mit Siegeln von den elf Partnerstädten.
Am längsten ist Celle mit dem französischen Meudon befreundet, nämlich seit 1953
-> Einkehrmöglichkeit
-> Die Celler Innenstadt als Relief
-> Wegen dem vielen Fachwerk ist das Feuerwerken in der Innenstadt verboten. Als Ausgleich wurde dieses "künstliche" Feuerwerk erschaffen.
Die St. Ludwig-Kirche
St. Ludwig liegt nämlich außerhalb der historischen Altstadt. Während der Reformation wurden die meisten Celler Bürger evangelisch. Damit die noch übriggebliebenen wenigen Katholiken auch ein Gotteshaus hatten, wurde ein Privathaus außerhalb der Innenstadt in eine Kapelle umgewandelt. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts entschloss sich die katholische Kirche dazu, ein standesgemäßes Gebäude zu errichten.
-> Kath. Kirche St. Ludwig in Celle
-> Kreuz im Eingangsbereich
-> Innenraum mit dorische Säulen
-> Die Orgel
-> Figur Maria mit dem Jesuskind
-> Eins von mehreren bunten Bleiglasfenster
Die Hochzeitgesellschaft stößt immer noch mit Sekt an, als wir die Kirche schließlich verlassen. Direkt vis-a-vis der Kirchentür, nur durch eine Straße getrennt, befindet sich der Eingang zum Französischen Garten. Das ist ein öffentlicher Park, dessen Ursprung bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurückgeht. Seinen Namen "französischer Garten" erhielt der Park vermutlich wegen den beiden französischen Gärtnern, die zunächst mit der Gestaltung und später mit der Pflege beauftragt waren.
In den folgenden Jahren und Jahrhunderten wurde der Garten ständig erweitert und ergänzt. Eine vierreihige Lindenallee wurde angelegt, ebenso ein Rosengarten und eine Freilichtbühne. Es ist recht angenehm, hier durch den Park zu schlendern. Er bietet auch sehr viel Schatten, was heute, an diesem sonnigen und warmen Tag, genau das richtige ist.
-> Der französische Garten in Celle
-> Der französische Garten in Celle
-> Der französische Garten in Celle
-> Der französische Garten in Celle
Erste Informationen für einen Besuch findest Du hier:
celle.de
wikivoyage.celle.org
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Hier stelle ich sie Euch vor.
Wer schreibt hier?
- Detlev, Jahrgang '61
- Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
- Hobbyfotograf
- Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
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Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.
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"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."
Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)
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