Burg Eltz
Die Burg Eltz hatte ich schon des öfteren auf Fotos gesehen. Und einmal, ein einziges Mal, durfte ich sie auch schon in meinen Händen halten...
Sie war nämlich das Motiv auf der Rückseite der "alten" 500 DM Scheine, bevor diese von den neuen und fälschungssicheren Scheinen abgelöst wurden. Das war aber schon lange, bevor der Euro kam. Als ich nun mit einigen Freunden ganz in der Nähe ein paar Tage zum wandern war, ergriffen wir die Gelegenheit, und statteten der Burg einen Besuch ab.
Wir fuhren mit dem Auto bis "Moselkern", einem kleinen Ort an der Mosel. In einer Seitenstrasse stellten wir den Wagen ab, und machten uns auf den Weg. Wir folgten der offiziellen Beschilderung in Richtung der Burg, die man hier fast an jeder Strassenecke finden konnte. Der Weg führte uns zunächst durch kleine Strassen hinaus aus der Stadt, und vorbei an Wiesen und Felder. Bevor es schließlich in einen Wald hinein ging, kamen wir an einem Gasthof vorbei. Dort war auch ein großer Parkplatz, auf dem jedoch kaum Busse und PKW's standen. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Cappuccino auf der Terrasse. So gestärkt, wanderten wir weiter.
Es war ein Samstag Ende September, das Wetter war wie aus dem Bilderbuch und trotzdem waren kaum Wanderer unterwegs. Der Weg war wenig anspruchsvoll, und führte nur langsam, dafür aber stetig bergauf. Zu sehen gab es unterwegs wenig, d.h. keine Fern- oder Aussichten. Der Weg führte immer weiter durch den Wald. Umso überraschter war ich, als nach einer Biegung des Weges die Burg urplötzlich vor uns lag. Oder besser gesagt, sie lag über uns. Unter uns floß der Fluß Elz (ohne "t") entlang, der die Burg von drei Seiten umfließt. Die Burg selber ist auf einen hohen Felsen gebaut, der ihr als Fundament dient. über eine Brücke, die den Fluß überspannt, ging es dann weiter. Nun führte der Weg, zum Teil auch mit Stufen, steil bergauf.
Ich wunderte mich, woher plötzlich die ganzen Menschen kamen. Richtig voll war es jetzt, und das nach der Ruhe im Wald. Endlich waren wir oben. Wir folgten dem Weg, der uns geradewegs durch das Tor in den Burghof führte. Hier gabe es zwei Gaststätten, wo sich hungrige Burgbesucher stärken konnten. Wir entschlossen uns zunächst dazu, die Burg zu besichtigen.
8,- Euro pro Erwachsenen kostete der "Spaß", und kurz darauf begann die Führung, die uns durch jede Menge Zimmer und Gemächer führte. Genaues timing war hier wichtig, damit wir einerseits nicht zu früh in den nächsten Raum gingen, und dort die vor uns gehende Gruppe störten, und andererseits nicht zu langsam waren, und so die nachfolgenden Gruppen aufhielten. So manch kleine Anekdote gab es hier zu hören, deren Wahrheitsgehalt ich allerdings nicht so genau einschätzen konnte. Außerdem erfuhren wir, dass sich die Burg seit nunmehr 800 Jahren im Besitz der Familie Eltz befindet, immerhin schon in der
34. Generation.
Nach dieser Burgführung setzten wir uns noch etwas in den Burghof. Dort gab es allerdings kaum Sonne, und so verließen wir die Burg, und setzten uns auf die Steinmauer, die den Zufahrtsweg eingrenzte. Zu zweit sind wir dann noch zur Burg Trutzeltz gelaufen, die nicht weit entfernt liegt. Von hier aus wurde die Burg Eltz einmal belagert, allerdings ohne Erfolg. Und während die Burg Eltz heute prächtig wie eh und je da steht, ist von der Trutzeltz nur noch die Ruine übriggeblieben.
Nachdem wir dem Souvenirgeschäft noch einen Besuch abgestattet haben, sind wir sozusagen an der anderen Seite der Burg weitergewandert. Wieder führte der Weg fast ausschließlich durch den Wald, was Fernsichten nahezu ausschloß. Unsere Weg führte uns bis "Müden an der Mosel", von wo aus wir an der Mosel entlang bis Moselkern liefen, wo wir unser Auto geparkt hatten.
Es war ein entspannter Wandertag gewesen, bei herrlichem Wetter mit einer wunderschönen Burg als Höhepunkt des Tages. Der Weg eignet sich auch für ungeübte Wanderer, wenn sie nur ein wenig gut zu Fuß sind. Zusammen mit den umliegenden Wanderwegen insbesondere durch die Weinberge lassen sich hier auf jeden Fall ein paar schöne Tage verbringen.
Und da sich diese Gegend nicht nur zum wandern, sondern auch zum Motorradfahren eignet, bin ich bestimmt nicht zum letzten mal hier gewesen.
Die Burg im web:
www.burg-eltz.de