Nordjütland, Dänemarks Spitze
Kilometerlange Strände, sanftes Meeresrauschen und ein endloser Horizont:Das ist charakteristisch für den Norden Dänemarks, Nordjütland genannt.
Oder "Nordjylland", um es auf Dänisch zu sagen.
Wer hier hinauf fährt, der kommt aber auch an einem ganz besonderem Thema nicht vorbei: Sand!
- Die Wanderdüne Råbjerg Mile, eine der größten Wanderdünen Europas, wandert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Meter pro Jahr von West nach Ost und somit von der Nord- zur Ostsee. Sie wird vorrausichtlich im Jahr 2250 die Ostsee erreicht haben und in ihr verschwunden sein. Unterwegs wird sie allerdings die Zug- und Straßenverbindung hinauf in Dänemarks nördlichste Stadt Skagen unter sich begraben.
- Die "Tilsandede Kirke", die versandete Kirche, die südlich von Skagen gelegen eigentlich gar keine Kirche mehr ist. Nur der oberste Teil des Kirchturms ist noch zu sehen, der Rest der vielleicht berühmteste Kirche Dänemarks liegt unter Meterhohen Sand begraben.
- Die Wanderdüne Rubjerg Knude, die den an der Westküste südlich von Hirtshalts gelegenen Leuchturm Rubjerg Knude Fyr zunächst unter sich begraben und dann nach und nach wieder freigegeben hat. Trotzdem musste der Leuchtturm 2019 in einer spektakulären Aktion um 70 Meter in das Landesinnere verschoben werden. Die Küste, an der der Leuchtturm steht, wird vom Wind jährlich um circa fünf Meter abgetragen, so dass der Turm in wenigen Jahren die Steilküste hinabgestürzt wäre.
Ich bin eine Woche lang hier oben und sehe mir einige davon an.
Slettestrand
Wer von Süden kommend an der Nordseeküste entlang Richtung Norden fährt, kommt irgendwann, nachdem er den Limfjord überquert hat, auch an Slettestrand vorbei. Hier gibt es einen wirklich schönen und autofreien Strand. Dank der niedrigen Dünen ist er windgeschützt und bietet auch einigen Fischerbooten Platz.Wahrzeichen von Slettestrand ist jedoch eine Eisenskulptur in Form einer Krabbe in Angriffsposition. Sie steht direkt am Strand und ist dort gar nicht zu übersehen. Sie wurde von dem Künstler Erik Nielsen aus Frederikshavn im Größenverhältnis 1:25 erstellt und steht dort seit 1981.
-> Am Strand von Slettestrand
-> Slettestrands Krabbe
Blokhus
Direkt an der Nordseeküste liegt Blokhus. Breite Strände und viele Ferienhäuser sind hier zu finden. Und auch das "Museum für Papierkunst".-> Das "Museum für Papierkunst" in Blokhus
-> Scherenschnitt der dänischen Künstlerin Bit Vejle
-> Scherenschnitte der dänischen Künstlerin Bit Vejle
Neben den Scherenschnitten sind dort einige Papierskulpturen zu sehen sowie hängende Kunstobjekte aus Papier. Ein Raum für Workshops sowie ein Café runden das Angebot im Museum ab.
-> Papierskulpturen
-> Papierskulpturen
-> Kunstobjekte aus Papier
-> Kunstobjekte aus Papier
Auch, wenn sich Bit Vejle etwas anderes gewünscht hat:
Løkken
Was mir an Løkken so gut gefällt, ist der breiten Sandstrand. Den kann man mit dem Auto befahren und damit kilometerweit am Wasser entlang rollen. Gesäumt wird er im Sommer von einer fast endlosen Reihe weißer Badehäuser, die wie auf einer Kette gezogen vor den Dünen stehen.An der Mole ziehen die Fischer ihre Boote an Land und verkaufen gleich vom Schiff aus ihren fangfrischen Fisch an die Touristen.
In dem Ort selber laden zahlreiche Geschäfte, Cafés und Ateliers zum Bummeln ein. Sie sind mit ihrem reichhaltigen Angebot oft bis in die späten Abendstunden geöffnet.
Für mich ist Løkken der ideale Ausgangspunkt für meine Ausflüge hier in Nordjütland.
-> Am Strand von Løkken
-> Blick von der Mole auf Wasser und Strand
-> Spaziergang durch den Ort
-> Spaziergang durch den Ort
-> Abendstimmung an der Løkkener Mole
Børglum Kloster
Etwas außerhalb von Løkken, ca. 6 Kilometer ins Landesinnere Richtung Vrå, bindet sich das Børglum Kloster. Ursprünglich als Kloster gebaut, ging es im Zuge der Reformation an die dänische Krone über, bevor die es im Jahre 1669 an einen Privatbesitzer verkaufte.Heute betreibt das Børglum Kloster auf 437 ha Landwirtschaft. Darüber hinaus ist hier mit mehr als ein Dutzend Ausstellungen auch ein Kulturzentrum entstanden. Es wird unter anderem die Geschichte des Klosters erzählt sowie vom Leben auf einem Gutshof. Mehrere verschiedene Räume können besichtigt werden, zum Beispiel eine Domkirche, ein Mönchskeller oder auch eine Gutshofküche. Außerdem wird die Erinnerung an Christian M. Rottbøll bewahrt, dem Onkel des heutigen Besitzers. Christian M. Rottbøll war Freiheitskämpfer im 2. Weltkrieg und wurde 1942 von der dänischen Polizei getötet.
-> Eingang zum Kloster
-> Innenhof des Gutshof
-> In der Domkirche
-> In der Domkirche
-> Guthofsküche
-> Blick auf die Spielzeugausstellung
-> Blick auf die Kleidersammlung
-> Kunstausstellung
-> Ein Teil des Teppich von Bayeux
-> Ausblick vom Børglum Kloster
Die Kraft der Natur, Teil 1: Rubjerg Knude
Ein paar Kilometer nördlich von Løkken liegt die bis zu 100 Meter hohe Wanderdüne "Rubjerg Knude". Diese würde den Leuchtturm "Rubjerg Fyr" komplett unter sich begraben, wenn er nicht in jedem Frühjahr mit Baggern freigeschaufelt würde. 1968 wurde er still gelegt, und ist heute DER Besuchermagnet in Dänemark schlechthin. Die Aussicht von dort auf das Meer ist wirklich herrlich und die kurze Wanderung allemal wert, die man von dem kleinen Parkplatz aus in Kauf nehmen muss.Allen schaufeln zum Trotz ist das Ende des alten Leuchtturmes aber jetzt schon absehbar. Der Wind nagt Jahr für Jahr an den hohen Klippen, auf denen er steht und trägt sie immer weiter ab. Forscher geben ihm noch 60 bis 80 Jahre, bis er in das Meer hinab stürzt.
-> Infotafel an der Wanderdüne Rubjerg Knude
-> Der versandete Leuchturm von Rubjerg Knude
-> Der versandete Leuchturm von Rubjerg Knude
Das Tor zum Norden: Hirtshalts
Von Hirtshals aus starten die Schiffe gen Norden. Ob nach Norwegen, auf die Färöer Inseln oder nach Island - Hirtshalts ist der Startpunkt für viele, die per Fähre ihr Ziel im Norden erreichen wollen.-> Hafenstadt Hirtshalts
-> Hirtshals Fyr, der Leuchtturm von Hirtshalts
-> Infotafel am Turm
-> Blick vom Leuchtturm auf die Stadt
-> Westküste Richtung Süden
Hier in Hirtshalts wurden 54 dieser Bunker ausgegraben. Insgesamt kann man auf 3,5 Kilometern Laufgräben 70 verschiedene Stationen besichtigen. Neben den Bunkern noch Radar- und Scheinwerferanlagen sowie Stellungen für Kanonen, Mörser und Maschinengewehre.
-> Im Bunkermuseum
-> Im Bunkermuseum
-> Im Bunkermuseum
-> Im Bunkermuseum
-> Im Bunkermuseum
Diese und viele weitere Geschichten werden im Rahmen der rund 1,5 Stunden dauernden Führung erzählt.
-> Im Bunkermuseum
-> Im Bunkermuseum
Wo Dänemark zu Ende ist: Grenen.
In den äußersten Norden Dänemarks, also dorthin, wo Ost- und Nordsee zusammen fließen, zieht es eigentlich jeden Norddänemarkurlauber regelmäßig hin: Nach Grenen. Von rechts fließt das blaue Wasser der Ostsee nach links in das grüne Wasser der Nordsee.Oder umgekehrt :o)
Auf jeden Fall ist das ein beindruckendes Schauspiel und vielen lassen es sich nicht nehmen, mit einem Bein in der Nord- und dem anderen in der Ostsee zu stehen. Trotz des nicht zu übersehenden Warnschildes.
-> Wo Dänemark zu Ende ist: Grenen
-> Hier treffen Nord- und Ostsee zusammen
-> Weiter geht es nicht ...
-> Sollte beachtet werden
Skagen, Dänemarks nördlichste Stadt
Dänemarks nördlichste Stadt, das stimmt wohl. Aber es gibt noch eine Einmaligkeit obendrauf: Skagen liegt sowohl an der Ost- als auch an der Nordsee.Bekannt ist der Ort zum einem als Fischereihafen. Noch heute kann man den Fisch fangfrisch von den Booten kaufen, wenn die Fischer nach ihrer Tour zurück in den Hafen eingelaufen sind. Aber auch viele Maler hat es in den letzen Jahrzeiten hierher verschlagen, die "Skagenmaler". Das Licht lockte und lockt sie noch immer an, das Licht, dass hier oben so unvergleichlich sein soll. Und so widmen sich hier sogar drei Museen den Malern und dem Licht (siehe Reisebericht "Skagens Museum" und Reisebericht "Zwei Künstlerhäuser in Skagen"). Außerdem findet man hier jede Menge Galerien, in denen die Künstler ihre Werke zum Kauf anbieten.
-> Fischerdenkmal am Hafen
-> In Skagens Hafen liegen auch heute noch viele Fischerboote
-> Spaziergang durch die Stadt
-> Skagens Kirche von aussen ...
-> ... und von innen
Die Kraft der Natur, Teil 2: Den Tilsandede Kirke - Die Versandete Kirche
Etwas südlich von Skagen befindet sich "den tilsandede Kirke". Die Kirche mit dem Namen "Sct. Laurentii" war im weiten Umkreis die größte, als sie in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Aber Ende des 18. Jahrhunderts erreichte ein starkes Sandtreiben den Bau und versandete das Gebäude. Wollte die Gemeinde den Gottesdienst besuchen, so musste sie zunächst alles freischaufeln.Bis 1795 dauerte dieser Kampf, dann wurde die Kirche auf königlicher Anordnung geschlossen. Das Kirchschiff selbst wurde größtenteils abgerissen. Der Kirchboden mit den Grundmauern, Teile des Altarraums sowie die Friedhofsgräber wurden ihrem Schicksal überlassen und liegen heute unter mehreren Meter Sand vergraben.
-> Die Versandete Kirche
-> Die Versandete Kirche
Sæby
Sæby, das "Städtchen am Meer", liegt an der Ostsee, etwas südlich der großen Hafenstadt Frederikshavn. Neben einer netten Innenstadt mit Fußgängerzone und Marktplatz gefällt mir besonders der kleine Hafen. Dort steht auch das Wahrzeichen der Stadt, "Die Frau am Meer". Das ist eine doppelseitige Steinskulptur, die einerseits als Schutzpatronin dient, andererseits eine Meerjungfrau darstellt. Hier am Hafen kann man gemütlich sitzen, auf das Wasser blicken und den kleinen Schiffen bei der Ein- bzw. Ausfahrt zuschauen.Oder bei einem kleinen Snack einfach nur seinen Gedanken nachhängen.
-> Die Kirche von Sæby
-> Sæbys kleiner Hafen
-> Sæbys kleiner Hafen
-> "Die Frau am Meer", Wahrzeichen der Stadt
Viele Orte und Sehenswürdigkeiten habe ich in meiner Woche in Nordjütland natürlich nicht besuchen können. Daher habe ich durchaus noch einige offene Punkte für einen nächsten Besuch dort oben. Zum Beispiel:
- Das Nordseeaquarium in Hirtshalts
- Insel Læsø
- Frederikshavn
- Aalborg
- Die Limfjord-Insel Mors mit seinen Wikingergräbern
Ja, und dann gibt es hier ja auch ein begehrtes Strandgut:
-> Flaschenpost mal anders. Echt Lecker! :o)
Hier eine Übersicht, wo sich die vorgestellten Orte befinden:
Wer schreibt hier?
- Detlev, Jahrgang '61
- Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
- Hobbyfotograf
- Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
Mehr über mich findest Du hier.
Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten "Motorradfahren" und "Reisen ohne Motorrad" ansehen.
Viel Spaß dabei!
Die schönsten Reisezitate
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."
Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)
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