Bodensee: Tipps für Entdecker
Er ist Deutschlands größter, tiefster und wasserreichster See: Der Bodensee. Und das, obwohl neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz Anteile an ihm haben. Er istFür Touristen bietet er vielfältige Möglichkeiten: Neben interessanten Städten und Inseln sowie unterschiedlichsten Museen findet der Besucher hier auch die typischen Freizeitmöglichkeiten am Wasser wie Bootfahren, surfen, tauchen und schwimmen. Und auch Radwege sowie Wander- und Pilgerwege sind hier zu finden.
Aber die Region lebt nicht nur vom Tourismus. Auch Obst- und Weinbau sowie Fischerei sind hier beheimatet.
Hier also meine Vorschläge für den Bodensee:
1.1 Das barocke Kloster Birnau
An der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße, direkt an der B 31, steht das Kloster Birnau. Die barocke Klosterkirche, die mit ihrem rosa-weißen Gebäude und dem markanten, schlanken Kirchturm von der Straße aus sogleich ins Auge fällt, ist eines der Wahrzeichen am Bodensee.
Blick auf das Kloster Birnau
Von außen ist die Kirche gar nicht mal so wahnsinnig spektakulär. Hoch oben am Turm fallen die großen Turmuhren auf. Sie werden angetrieben von dem ältesten noch funktionierenden Uhrwerk Deutschlands. Wir betreten das Gebäude und sehen als erstes auf der rechten Seite einen Klostershop. Dort erkundigen wir uns nach einer Führung. Die wird allerdings nur mit einer Voranmeldung angeboten. Also müssen wir den Innenraum auf eigener Faust erkunden.
Innenraum des Kloster Birnau
Innenraum des Kloster Birnau
Dankestafel und Blick auf den Bodensee
Und vielleicht kann ich dann ja dann auch die Schweizer Alpen erkennen.
Dort drüben, auf der anderen Seite des Bodensees...
1.2 Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen
Eines der Highlights am Bodensee ist für mich das Pfahlbaumuseum, ein archäologisches Freilichtmuseum in Unteruhldingen. Bereits 1922 wurde es eröffnet und wird seitdem ständig erweitert und umgebaut. Aktuell sind es 23 Pfahlbauten, die hier stehen und besichtigt werden können.
Die Pfahlbauten in Unteruhldingen
Weniger gut gefällt mir persönlich der Beginn der Führung in dem sogenannten "ARCHAEORAMA". Hier soll interaktiv vermittelt werden, wie es auf dem Grund des Bodensees aussieht und wie die Taucher sich in den originalen Pfahlbauten bewegen.
Zum Glück dauert das nur ca. zehn Minuten.
Nach der Führung können wir uns dann auf eigener Faust auf dem Areal umsehen, was wir auch ausgiebig machen. Zum Abschluß unseres Besuches sehen wir uns noch einen Ausstellungsraum an, in dem viele Originalfunde ausgestellt sind.
Die einzelnen Pfahlbauten sind mit Stegen miteinander verbunden
Die einzelnen Pfahlbauten sind mit Stegen miteinander verbunden
Gegenstände aus dem damaligen Alltag der Menschen
Gegenstände aus dem damaligen Alltag der Menschen
Der Ort Unteruhldingen selbst hat sich auf die vielen Besucher bestens eingestellt. Neben diversen Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch einige Cafes und Restaurants.
1.3 Meersburg
Wer wie wir mit der Fähre von Konstanz anreist, betritt Meersburg nach wenigen Gehminuten vom Anleger aus durch das Unterstadttor. Und befindet sich sogleich in kleinen Gassen mit Fachwerkhäusern, Cafes und kleinen Geschäften.
Das Unterstadttor in Meersburg
Blick auf Schloss Meersburg in Meersburg
Wir erkunden das Schloss Meersburg
Wir erkunden das Schloss Meersburg.
Auf der Meersburg hat die Dichterin Droste-Hülshoff einige Zeit gelebt...
...und an ihren Werken geschrieben.
Nach so viel sehen und ansehen gönnen wir uns eine Pause und suchen uns ein kleines Cafe, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen stärken.
Aussicht von der Schlossterrasse
Obertor und Buchhandlung in Meersburg.
Heute ist in dem Schwalbennest, wie sie es nannte, ein "Museum zur Erinnerung an Annette von Droste-Hülshoff" untergebracht. Und dieses sehen wir uns nun auch an.
Das Drostemuseum in Meersburg
Ausstellung im Drostemuseum
Ausstellung im Drostemuseum
Meersburg ist ein Ort, in dem es Spaß macht, einfach so ein wenig umherzuschlendern. Auch dann, wenn man nicht wie wir auf den Spuren der Droste-Hülshoff unterwegs ist. Da das auch viele andere Touristen so sehen, ist es leider recht voll hier. Trotzdem lohnt es sich meiner Meinung nach, sich einige Stunden Zeit zu nehmen, um hier durch die Gassen zu stöbern.
1.4 Das Zeppelin Museum in Friedrichshafen
Wer sich für die Geschichte der Luftschifffahrt im allgemeinen und für Zeppeline im speziellen interessiert, der ist hier richtig: Im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen werden auf 4.000 m2 Fläche mehr als 1.500 Originalexponate ausgestellt. Hinzu kommen historischen Ton-, Film- und Bildaufnahmen. Damit präsentiert das 1996 eröffnete Museum die weltweit größte Sammlung zu Geschichte und Technik der Luftschifffahrt. Und begeistert damit jährlich über 250.000 Besucher aus aller Welt.
Von außen ein wenig unscheinbar, so präsentiert sich das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen
Im Zeppelin Museum.
Im Zeppelin Museum.
In der sich dann anschließenden Ausstellungshalle werden weitere Themen beleuchtet:
- die Geschichte der Luftfahrt im allgemeinen
- die Entwicklung des Zeppelin-Konzerns bis heute
- die "Wunderkammer" mit Medaillen, Briemarken, Tellern und Spielzeug rund um den Zeppelin
Wer möchte, kann in einem weiteren Raum selbst einfache Experimente zur Luftfahrttechnik durchführen. Was ist der Vorteil der Stromlinienform? Wie funktioniert Auftrieb? Mehrere Experimentierstationen laden ein, solche Fragen auf den Grund zu gehen.
Im Zeppelin Museum.
Im Zeppelin Museum.
Im Zeppelin Museum.
Im Zeppelin Museum.
PS:
Ein wenig überrascht war ich, dass im Zeppelin Museum auch eine Kunstsammlung untergebracht ist. In dem oberen Stockwerk werden die Werke süddeutscher Maler vom Mittelalter bis zur Neuzeit gezeigt. Die habe ich mir allerdings nicht angesehen.
1.5 Wasserburg am Bodensee
Auf dem Weg von Friedrichshafen nach Lindau machen wir einen kurzen Stop in Wasserburg am Bodensee. Hier gibt es mehrere große Parkplätze, auf denen wir problemlos einen Platz für unseren Wagen finden.
Unser Ziel hier im Ort ist die Kirche St. Georg. Diese liegt auf einer kleinen Halbinsel und ist schon von außen sehr nett anzusehen. Erstmals erwähnt im Jahre 784, wurde sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert und erweitert.
Die Kirche St. Georg in Wasserburg am Bodensee
Im inneren von St. Georg
Im inneren von St. Georg
Im inneren von St. Georg
Wasserburg am Bodensee: Blick auf den See
1.6 Lindau
Das Lindau bei Touristen sehr beliebt ist, war mir im Vorfeld durchaus klar. Was jetzt aber tatsächlich hier los ist, übertrifft dann doch meine Erwartungen. Oder besser, meine Befürchtungen. Hier sind mehr Menschen unterwegs als einem Adventssamstag in Dortmund auf dem Westenhellweg. Es herrscht ein unglaubliches Gedränge und fast wären wir auf dem Absatz umgekehrt. "Schuld" daran ist der Lindauer Jahrmarkt. Dieser verteilt sich in der ganzen Innenstadt und besteht aus dem Krämermarkt sowie einem Vergnügungspark, außerdem sind jede Menge Imbiss- und Süßwarenstände aufgebaut. Das sonnige und für einen Novembertag viel zu warme Wetter trägt vermutlich auch dazu bei, dass lediglich ein "mitschwimmen" in dieser Menschenmenge möglich ist.
Trotzdem schlagen wir uns durch bis zum Hafen mit seiner Hafeneinfahrt, dem Wahrzeichen der Stadt. Dort, auf der Hafenmauer, ist es ein wenig ruhiger. Da stehen wir nun: Auf der einen Seite ein Riesenrad und andere Kirmesgeschäfte, auf der anderen Seite die Statue des bayerischen Löwen (6 Meter hoch) und der neuer Leuchtturm (33 Meter hoch), die gemeinsam die Hafeneinfahrt bewachen.
Lindau Hafen
Lindau Hafen
Lindau
Lindau
2.1 Der Rheinfall bei Schaffhausen
Er ist Europas mächtigster Wasserfall und für den Bodenseebesucher fast schon ein Pflichtbesuch: Der Rheinfall bei Schaffhausen. über eine Breite von 150 Metern stürzt das Wasser hier 23 Meter in die Tiefe.
Unser Ziel ist Schloss Laufen. Von dort aus wollen wir einen Blick auf den Rheinfall werfen. Gut gefällt mir der große, kostenlose Parkplatz, der direkt vor dem Schloss zur Verfügung steht. Der Eintritt zum Rheinfall selbst ist dann allerdings nicht mehr frei. Nachdem wir unseren Obolus gezahlt haben, gehen wir durch das Tor in der Schlossmauer und können bald darauf einen ersten Blick auf den Wasserfall werfen.
Eingang zur Burg Laufen
Blick vom Schloss auf den Rheinfall
Wir allerdings wollen noch näher dran sein und steigen daher einige Stufen hinab bis zu der Aussichtsplattform "Känzeli". Diese thront direkt über dem tosenden Wasser. Wer hier nicht aufpaßt, wird leicht von der Gischt des hinabrauschenden Wassers eingehüllt.
Näher dran geht es kaum: Auf der Aussichtsplattform Känzeli
Insel inmitten des Wasserfalls
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz machen wir noch einen kurzen Stop im Souvenirshop. Auch eine Restauration gibt es hier, dazu weitere Spazier-Möglichkeiten. Ein Besuch hier kann also durchaus auch ein wenig länger ausfallen.
2.2 Stein am Rhein
Wer bemalte Häuserfassaden mag, die dazu mit vielen unterschiedlichen Erkern ausgestattet sind, kommt in Stein am Rhein auf seine Kosten. Rund um den Rathausplatz mit seinem Brunnen verteilen sich jede Menge Bürgerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die mittelalterliche Bausubstanz, die hier erhalten blieb, machen Stein am Rhein heute zu den am meisten besuchten Ort in der Schweiz und brachte ihm den Spitznahmen "Rothenburg am Hochrhein" ein. Und ich muss zugeben, ich weiß vor lauter Pracht gar nicht, wohin ich zuerst gucken soll.
Der Marktplatz in Stein am Rhein
Stein am Rhein
Stein am Rhein
Stein am Rhein
Nach dieser Stärkung für Geist und Seele schlendern wir noch ein wenig durch den Ort und seine kleine Gassen.
Das Kloster St. Georgen, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen der Schweiz, beherbergt heute das "Museum Kloster Sankt Georgen". Leider hat es nur von April bis Oktober geöffnet, so dass wir es nicht besichtigen können. Das ist wirklich schade, denn ich habe im Internet einige Bilder aus dem inneren des Museums gesehen und hatte mich schon auf einen Besuch dort gefreut.
Das ehemalige Kloster St. Georgen in Stein am Rhein, heute ein Museum
2.3 Napoleonmuseum Thurgau im Schloss Arenenberg
Inmitten eines kleinen Parks, oberhalb des Ortes Mannenbach am Bodensee, liegt das Schloss Arenenberg. Zwischen 1817 und 1906 gehörte dieses Anwesen der Familie Bonaparte. Es waren in erster Linie zwei Damen, die diesem Haus ihrem Stempel aufdrückten: Hortense de Beauharnais, Gemahlin von Ludwig Bonapartes, dem Bruder Napoleons. Und ihre Schwiegertochter, Eugenie de Montijo, der Frau ihres Sohnes
Schloss Arenenberg
Im Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
Im Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
Im Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
Im Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
Blick vom Schloss Arenenberg auf den Bodensee
2.4 Gottlieben
Rund zwei Kilometer westlich von Konstanz liegt das ehemalige Fischerdorf Gottlieben. Jetzt, im November, strahlt der Ort sehr viel Ruhe und Beschaulichkeit aus. Das wird im Sommer vermutlich ganz anders sein: Viele schmucken Fachwerkhäuser, ansprechende Hotel- und Restaurationsbetriebe sowie die in den Sommermonaten hier haltendenden Schiffe der weißen (Bodensee-) Flotte werden in der wärmeren Jahreszeit viele Touristen anlocken. Und dann wird der Ort ein ganz anderes Bild abgeben.
"Gottlieben" heißt wirklich so ;-)
Gottlieben hat schöne Häuser
Kirche und Schlossturm von Gottlieben
Auch wenn es hier offensichtlich Ungeheuer gibt... :o)
Hausschmuck am Hotel "Drachenburg"
3.1 Ein Wort zum Schluss:
Übernachtet habe ich in Kreuzlingen/Schweiz. Das liegt direkt neben Konstanz, zu Fuß ist man in knapp zwanzig Minuten in der Konstanzer Altstadt. Da ich tagsüber immer unterwegs war, kenne ich Konstanz also nur im dunklen. Es gibt dort eine überraschend große Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften, in denen man wunderbar stöbern kann. Außerdem jede Menge Restaurants und Kneipen. Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
Am Hafen kann man die Imperia bewundern, ein beliebtes Fotomotiv und Wahrzeichen der Stadt. Und am Hafen starten auch die Schiffstouren. Ob nach Meersburg, nach Friedrichshafen oder zu den Bodenseeinseln - von Konstanz aus ist das alles kein Problem. Darum habe ich mir fest vorgenommen, beim meinem nächsten Bodensee-Besuch Konstanz auch bei Tageslicht kennen zu lernen.
Eine gute Internet-Adresse für erste Informationen rund um den See findest Du hier:
www.bodensee.de
Wer schreibt hier?
- Detlev, Jahrgang '61
- Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
- Hobbyfotograf
- Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
Mehr über mich findest Du hier.
Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.
Viel Spaß dabei!
Die schönsten Reisezitate
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."
Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)
Städtereisen in Deutschland
Beim Stichwort "Städtereisen" denkt so manche(r) zuerst an die Mega-Citys: Hamburg, Berlin, Köln, München...
Dabei sind es gerade die kleine Orte, die ideal sind, um mal für ein (langes) Wochenende dem Alltag zu entfliehen. Hier stelle ich Dir Aachen, Oldenburg, Kassel, Wismar und Worpswede vor.
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