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Leuchtturm Campen
Höchster Leuchtturm Deutschland

Den rot-weiß-gekringelten Pilsumer Leuchtturm, auch „Otto-Turm“ genannt, kennen sicher die meisten. Der Turm, unweit des beliebten Touristenortes Greetsiel gelegen, ist der heimliche Star des Films "Otto der Außerfriesische".

Aber nur gut zehn Kilometer südlich davon, in Campen, steht ein weiterer Leuchtturm. Und der kann mit einem ganz besonderem Superlativ aufwarten: Er ist der höchste Leuchtturm Deutschland. Stolze 65,30 Meter ist er hoch und bringt es damit immerhin auf Platz 14 aller Leuchttürme weltweit.

Als ich den Parkplatz unweit des Turmes erreiche, ist er schon zu sehen und ich muss sagen, er sieht gar nicht aus wie ein typischer Leuchtturm.

Leuchtturm Campen, höchster Leuchtturm Deutschland
-> Leuchtturm Campen, höchster Leuchtturm Deutschland.

Ein Metallrohr, das innen als Treppenhaus dient, wird durch ein Gerüst aus Stahl stabilisiert. Ganz oben befinden sich zwei Galerien sowie die Laternenkammer, die sich grün von dem ansonsten in rot und weiß gehaltenen Turm absetzt. 1888 wurde der Leuchtturm ausgeschrieben, 1889 mit dem Bau begonnen und schon ein Jahr später war der höchste Leuchtturm Deutschlands fertig.

Tagsüber kann der Turm bestiegen werden und als ich am Fuß dieser riesigen Konstruktion stehe, wirkt er wirklich sehr imposant. Hier aus der Nähe ist auch gut zu erkennen, dass die einzelnen Eisenteile vernietet sind, genauso wie der Eifelturm in Paris. Das brachte dem Turm auch den Spitznamen „Ostfriesischer Eifelturm“ ein.

Stützpfeiler vom Leuchtturm Campen
-> Stützpfeiler vom Leuchtturm Campen.

Eingang zum Leuchtturm Campen
-> Eingang zum Leuchtturm Campen.

Eine kleine Infotafel neben dem Aufgang verrät einige Eckdaten. So erfahre ich unter anderem, dass es 308 Stufen sind, die ich hochkraxeln „darf“. Einen Fahrstuhl gibt es hier natürlich (leider) nicht, also starte ich den Aufstieg per Pedes. Das Treppenhaus ist relativ eng und zum Glück kommt mir niemand von oben entgegen.

Infotafel vor dem Leuchtturm Campen
-> Infotafel an Leuchtturm Campen

Oben angelangt werde ich dann aber für die 308 Stufen belohnt: Eine herrliche Aussicht begrüßt mich. Leider ist es kein richtig klarer Tag, in der Ferne kann ich die Insel Borkum nur erahnen und auch Emden ist nur schemenhaft zu erkennen. Aber auch so genieße ich die herrliche Aussicht auf das Umland, zumal der Wind sich hier oben heute in Grenzen hält.

Aussicht vom höchsten Leuchtturm Deutschland
-> Aussicht vom höchsten Leuchtturm Deutschland.

Aussicht vom höchsten Leuchtturm Deutschland
-> Aussicht vom höchsten Leuchtturm Deutschland.

Auf dem Weg nach unten kommen mir dann andere Besucher entgegen, die auf dem Weg hinauf zur Aussichtsplattform sind. Ich drücke mich eng an die Wand, um zumindest ein wenig ausweichen zu können, trotzdem ist es recht eng.

Treppenhaus im Leuchtturm Campen
-> Treppenhaus im Leuchtturm Campen.

Unten angekommen schlendere ich noch ein wenig durch den „Seezeichengarten“. Baken, Bojen und noch einige weitere für die Schifffahrt notwendige Seezeichen sind in unmittelbarer Nähe des Turms ausgestellt und werden beschrieben.

Seezeichengarten neben dem Leuchtturm Campen
-> Seezeichengarten neben dem Leuchtturm Campen.

Seezeichengarten neben dem Leuchtturm Campen
-> Seezeichengarten neben dem Leuchtturm Campen.

Am Ausgang werfe ich durch ein Fenster noch einen Blick in das Maschinenhaus. Hier steht ein Dieselmotor aus dem Jahr 1906. Der Campener Leuchtturm wird elektrisch betrieben. Zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme war Campen noch nicht an das Stromnetz angeschlossen und so wurde der Strom mit einem Dieselmotor erzeugt. Leider ist das Maschinenhaus nur einmal im Jahr zu besichtigen, nämlich am Tag des offenen Denkmals. Immerhin erfahre ich, dass der Dieselmotor auch heute noch einsatzfähig ist. Sollte das Stromnetz ausfallen, könnte der Leuchtturm sein Licht also mit Dieselstrom über die Nordsee senden.

Blick in das Maschinenhaus
-> Blick in das Maschinenhaus.

Wieder am Parkplatz blicke ich noch einmal zurück auf den „Ostfriesischer Eifelturm“. Anstrengend war er schon, der Aufstieg. Aber die Aussicht war diese Mühe auf jeden Fall wert.

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  1. Detlev, Jahrgang '61
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