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Geschichten & Bilder aus der Kurve     

Motorradtour durch Dänemark und Südschweden

 Einige Worte vorab 

In den letzten Wochen, ja sogar Monaten, haben wir (das sind Johannes, Markus und ich) uns so einiges ausgedacht, wohin uns unsere diesjährige Motorradtour führen wird. Zum ersten Mal soll es in den Süden gehen. Dafür haben wir uns Sehenswürdigkeiten herausgesucht, schöne Strecken ausgetüftelt, die Bestimmungen für Motorradfahrer in den einzelnen Ländern ausgedruckt und... und... und.

Am Vorabend der Tour sitzen wir dann ziemlich bedröppelt bei Johannes auf der Couch. Regen, nichts als Regen ist angesagt in den Regionen, in die wir fahren wollen. Hochwasser mit überschwemmungen werden vorhergesagt, sogar einzelne Erdrutsche sind schon gemeldet worden. Wollen wir uns das wirklich antun? Der Blick auf die Wetterkarte zeigt ein stabiles Hochdruckgebiet für Dänemark und Südschweden an. Sollen wir also umplanen? Alle Pläne über den Haufen werfen, spontan und aufs Gradewohl in den Norden fahren? Die Diskussion ist kurz und das Votum am Ende einstimmig: Wir fahren nach Dänemark. Zunächst die Nordseeküste hinauf, dabei wollen wir möglichst oft auf der Margeritenroute fahren, von der wir schon einiges gehört haben. Die soll landschaftlich schön sein und gerade für Motorradfahrer ihre Reize haben. Grenen, der nördlichste Punkt in Dänemark ist das erste Ziel, dort werden wir dann weitersehen.



Und so starten wir am Donnerstagmorgen nicht in den Süden, sondern kurven kreuz und quer durch das Münsterlandland immer weiter nach Norden, bis wir kurz vor Hamburg auf die Autobahn fahren und diese erst in Neumünster wieder verlassen. In der dortigen Jungendherberge quartieren wir uns ein, schlendern am Abend ein wenig durch die Stadt, essen und trinken noch eine Kleinigkeit und freuen uns auf den nächsten Tag. Der soll uns über die Grenze zu unserem nördlichen Nachbarn führen. Ehrlich, ich bin schon sehr gespannt, wie es sich dort so Motorrad fahren lässt.


 Tag 1 

Blauer Himmel, Sonne satt, ein gutes Frühstück im Magen und ein Grinsen im Gesicht - mit diesen Voraussetzungen starten wir vor der Jugendherberge Neumünster unsere Maschinen. Wir wollen in Richtung Nordsee fahren und dort über den westlichsten Grenzübergang nach Dänemark einreisen.



Motor und Reifen sind noch kalt und so lenken wir unsere Maschinen auf kleinen Strassen zunächst gemütlich bis Rendsburg. Die dortige Eisenbahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal hat mich schon während meiner Bundeswehrzeit in Flensburg beeindruckt. Seinerzeit bin ich an jedem Wochenende zweimal darüber gefahren: Freitags Richtung Heimat und sonntags dann wieder zurück.



Jetzt stehen wir am Fuss dieser gigantischen Stahlträger, die die Eisenbahnhochbrücke tragen. Ich bin immer noch fasziniert darüber, dass diese quasi in den Vorgärten von schmucken Einfamilienhäusern verankert sind.



Mal ganz ehrlich, so ein Teil möchte ich nicht neben meiner Garage stehen haben. Aber hier sieht man mal wieder: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gib ihm ein wenig Zeit und er findet sich immer wieder mit allen Dingen ab.

Wir fahren weiter und nehmen statt der Autobahnbrücke die Schwebefähre über den Kanal. Das ist eine wirklich interessante Sache: Die Fähre fährt nicht über das Wasser, sondern wird von vier 35 Meter langen Trageseilen unter der Eisenbahnbrücke über den Kanal gezogen und zwar in ca. vier Metern Höhe. Sechs Autos und 60 Fussgänger passen da drauf und ungefähr 90 Sekunden dauert die überfahrt. Und das Ganze ist sogar kostenlos. In diesem Jahr im Dezember feiert die Schwebefähre übrigens ihren hundertjährigen Geburtstag. Das sage noch mal jemand, dass es damals keine Menschen mit Ideen gab.





Ein Schild gibt übrigens Auskunft darüber, dass die Schwebefähre Teil einer "Deutschen Fährstrasse" ist. Davon habe ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört. Aber vielleicht wäre das ja auch mal eine schöne Tour wert, je nachdem, wie weit die einzelnen Fähren so auseinander liegen. Da werde ich zu Hause gleich mal im Netz wegen weiteren Infos recherchieren.



Wir aber stehen jetzt nach dem übersetzen auf einem kleinen Parkplatz und meine beiden Begleiter lassen ihre Navi's glühen: Wir suchen eine schöne Route für unsere Weiterfahrt und das Ergebnis ist dann doch überraschend: Das eine Navi schlägt eine Tour mit 56 KM Länge vor, das andere eine mit 106 KM. Gut, dass ich nicht auch so ein Gerät habe. Wer weiss, was dass dann errechnet hätte :-)



Wir haben Zeit, das Wetter ist Klasse, also entscheiden wir uns für den längeren Weg. Und werden nicht davon enttäuscht: Wir fahren auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen, entlang von schmalen Bächen und durch schattige Alleen. Wie aus dem Nichts kommen wir dann plötzlich an einem kleinen Gewerbegebiet vorbei, mit Aldi, Lidl und Kik. Ich fühle mich nach Hause versetzt, aber es gibt wohl Dinge, die sind überall gleich. Wirklich störend sind zwischendurch immer nur einige Baustellen, sowie einzelne Autofahrer mit Kennzeichen aus NRW. Die schleichen so vor sich hin und beanspruchen die ganze Breite der schmalen Strassen für sich, wollen sich partout nicht überholen lassen. Aber das Wetter ist zu gut, um sich von solchen Typen ärgern zu lassen und so fahren wir munter weiter. Eine kurze Pause machen wir zwischendurch am Deich mit Blick auf die Husumer Bucht.





Dann geht es weiter direkt hinein nach Husum. Dort am Hafen gibt es Motorradparkplätze, die wir dankend nutzen. Bei strahlenden Sonnenschein gönnen wir uns ein Fischbrötchen und werfen einige Blicke auf die vielen anderen Maschinen, die hier stehen. Wir machen noch ein paar Fotos vom Hafen und setzen uns noch ein bischen in die Sonne, bevor wir schliesslich weiterfahren.



Über Niebüll führt uns der Weg hinein nach Dänemark, vorbei an Tøndern auf die Insel Rømø. Die erreichen wir durch einen langen Deich. Schnurgeradeaus ist er und es wäre sehr langweilig, hier zu fahren, wäre da nicht der starke Seitenwind, der permanent versucht, uns nach rechts zu drücken.



Da es mittlerweile schon recht spät geworden ist, fahren wir gleich durch in den Westen der Insel, um auf dem dortigen Campingplatz eine Hütte zu mieten. Dort ist aber alles ausgebucht (oder die wollen da keine Motorradfahrer) und so fahren wir in den Südteil von Rømø, um unser Glück auf dem dortigen Campingplatz zu versuchen. Und es klappt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man von "Glück" reden kann bei der Bruchbude, die wir da bekommen haben. Noch nicht einmal der Strom funktioniert.



Und so laufe ich die rund 200 Meter zurück bis zur Rezeption, wo man mir verspricht, einen Elektriker zu schicken. Der kommt auch, kann aber das Problem nicht lösen. Also noch einmal bis zur Rezeption laufen, diesmal aber bereits mit einem leichten Grummeln im Bauch. Dort ist man allerdings schon per Handy von dem Techniker informiert worden. Ich bekomme den Schlüssel für die Nachbarhütte, die deutlich grösser und komfortabler ist, ohne dass wir dafür einen Aufpreis zahlen müssen. Und dann drückt mir die Frau noch einen Korb mit Obst in die Hand, als Entschuldigung für unsere Unannehmlichkeiten. Sogar zwei kleine Flaschen Piccolo entdecke ich darin. Ein wenig unbeholfen nehme ich den Korb entgegen. Wir sind drei Männer auf Motorradtour, was sollen wir denn mit Sekt? Haben die keinen Sixpack Tuborg für uns??? ;-) Zurück an der Hütte bin ich dann aber recht erstaunt, das Markus sich über den Sekt freut: Diese "prickelnde Seite" kannte ich an ihm noch gar nicht.

Das Tuborg haben wir uns dann im naheliegenden Supermarkt schliesslich selbst besorgt, zusammen mit Pølsern, diesen Würstchen mit der unglaublich gesund aussehenden roten Haut. Aber die sind einfach nur lecker.

So findet ein abwechslungsreicher Tag für uns mit vollem Magen einen versöhnlichen Abschluss. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


 Tag 2 

Das Wetter sieht heute Morgen gar nicht so gut aus, es ist diesig und kalt. Trotzdem haben wir einen guten Start in den Tag und "Schuld" daran ist das Frühstück. Unser Campingplatz wird nämlich von einem Drei-Sterne-Hotel verwaltet und dort haben wir für relativ wenig Geld das Frühstückbuffet gebucht. Und da ich zugegebenermassen ein "Frühstücker" bin, will ich da eigentlich gar nicht mehr weg. Wirklich richtig gut ist es.

Aber es nützt nichts, irgendwann müssen und wollen wir ja schliesslich auch los. Wir verlassen Rømø über den Damm, über den wir gestern auch hergekommen sind und fahren Richtung Norden. Die "181" wird für heute unsere ständige Begleiterin. Leider ist das, was auf der Karte zumindest Aussichtsmässig einen interessanten Eindruck macht, in Wirklichkeit langweilig und trist.



Natürlich spielt dabei auch das trübe und recht kalte Wetter eine Rolle. Irgendwann mache ich sogar die Heizgriffe an. Ich überlege, wann die das letzte Mal in Aktion waren. Das muss 2009 auf der Tour zum Nordkap gewesen sein. Ob sie überhaupt noch funktionieren? Aber es dauert nicht lange, dann spüre ich die angenehme Wärme durch meine Handschuhe.

Obwohl wir überwiegend der vielgelobten Margeritenroute folgen, ist alles mittelmässig: Das Wetter, die Strasse, die Aussicht. Laut Karte bin ich davon ausgegangen, dass wir auf einer Art natürlichen Damm fahren und rechts und links von uns Wasser ist. In Wirklichkeit ist aber von Wasser kaum etwas zu sehen. Dünen versperren die Aussicht, gelegentlich kann man einige Häuser erkennen.





Gegen Mittag machen wir dann eine kurze Pause in einem Ort namens "Thorsminde". Wir möchten das Meer sehen und folgen der asphaltierten Strasse eine Düne hinauf. Oben hört der Asphalt auf und die Sandpiste beginnt. Und prompt schaffe ich es fast, mich fest zu fahren. Zwar komme ich da noch irgendwie wieder heraus, allerdings auf Kosten einer heiss gelaufenen Kupplung. Da hilft dann nur noch der Not-Ausschalter. Mit ausgeschaltetem Motor lasse ich die Tenere die Düne wieder herunter rollen, um ihr unten eine Pause zum Abkühlen zu gönnen.



Dabei entdecken wir einige Infotafeln. Sie erzählen davon, dass diese Gegend die "Schiffsbruchküste" genannt wird. Zwischen 1811 und 1950 hat eine besonders tückische Strömung dafür gesorgt, dass hier gleich fünf Schiffe gestrandet sind. Das "Strandingsmuseum" im Ort erzählt die Geschichte von Strandungen und Schiffbrüchigen und zeigt viele Fundstücke der "St. George", die hier Heiligabend des Jahres 1811 gestrandet ist.



Das Museum sehen wir uns allerdings nicht an, sondern fahren bald darauf weiter auf der "181" Richtung Norden. Wir kämpfen wieder mit Fahrradfahrern, Wind, Kälte und der Langeweile. Der Wind kommt hier meist aus Westen, was man der Landschaft auch immer wieder ansieht.



In der Nähe von Thyborøn steht dann plötzlich eine riesige Chemiefabrik am Wasser. Also, diesen Anblick hätte ich hier jetzt am wenigsten erwartet. Kurz dahinter nehmen wie die Fähre, die uns hinüber nach Østervænge bringt.



Die überfahrt ist nur kurz, aber sehr wackelig. Da wir die Motorräder nicht verzurren können, bleiben wir einfach darauf sitzen und kämpfen darum, das Gleichgewicht zu halten. Drüben angekommen, fahren wir weiter Richtung Norden bis nach Hanstholm, wo wir uns auf einem Campingplatz wieder eine Hütte nehmen. Kleine Notiz am Rande: Auf diesem Platz müssen wir eine Campingkarte kaufen, so eine, die für ganz Skandinavien gültig ist. 15,- € kostet die und zum Glück benötigt sie nur einer von uns.



Zum Glück hat sich mittlerweile das Wetter gebessert. Die Sonne hat sich durchgesetzt und scheint nun vom blauen Himmel. Daher machen wir nach dem Abendessen einen ausgedehnten Spaziergang über den Platz, der uns schliesslich zum Strand führt. Die Nordsee ist rau und aufgewühlt und der Wind pfeift uns ziemlich um Ohren und Nase, aber es macht Spass, hier zu sein.









Zurück an der Hütte werfen wir noch einen Blick auf die Karte. Morgen geht es weiter nach Norden und wir werden wohl Grenen, den nördlichsten Punkt Dänemarks erreichen. Darauf trinken wir noch ein Tuborg, bevor es dann still wird in unserer Hütte.


 Tag 3 

Wie immer geht am Morgen der erste Blick nach draussen: Der Himmel ist blau, die Sonne ist auch schon da - sehr schön. Nicht, dass wir Schönwetterfahrer sind. Ich denke, diese Vermutung haben wir spätestens bei unserer Tour zum Nordkap wiederlegt (siehe Reisebericht "Skandinavien 2009"). Aber wenn es trocken ist und die Sonne scheint, macht das Motorradfahren einfach viel mehr Spass. Wie viele andere Dinge ja auch.

Wir frühstücken und dann machen Johannes und ich nochmal einen Abstecher zum Strand. Es ist ein schöner Anblick, der sich uns hier bietet. Und den möchten wir einfach noch einmal geniessen. Ausser uns ist keine Menschenseele zu sehen und ich mache noch einige Fotos, bevor wir dann langsam zu unserer Hütte zurück gehen.



Wir verpacken und verzurren unser Gepäck, dann heisst es "aufsitzen" und wir fahren weiter Richtung Norden. Weit kommen wir allerdings nicht, denn schon bald darauf stehen wir bereits in einem örtchen namens Slettestrand. Die Strassenkarte hat uns einen Abzweig der Küste entlang angezeigt, den es in Wirklichkeit allerdings überhaupt nicht gibt. Aber wenn wir schon mal hier sind, können wir auch ein paar Fotos machen. Zum Beispiel von dem wirklich schönen Strand, oder von den Fischerbooten, die dort liegen und natürlich auch von der überdimensionalen Krabbe aus Metall, die dort errichtet wurde.





Während wir anschliessend unsere Fotoapparate wieder in den Tankrucksäcken verstauen, nähert sich eine dänische Familie. Sie ist auf dem Weg zum Strand und die kleine, höchstens zwei Jahre alte Tochter zeigt deutliches Interesse an unseren Motorrädern. Die Mutter zögert einen Augenblick und spricht dann Johannes an, ob ihre Tochter wohl mal auf seiner Maschine sitzen dürfe, die Kleine liebe Motorräder. Kein Problem für Johannes und so sitzt das Mädchen auch schon auf der Sitzbank. Sie kann zwar kaum über den Tankrucksack hinweg gucken, freut sich aber sichtlich. Auch eine Art von Nachwuchsförderung.

Wir fahren weiter immer nahe der Küste entlang nach Norden. Das Wetter ist richtig gut, Sonne pur. Nur die Strassen sind weiterhin sehr langweilig. Immer geradeaus, ohne Abwechslung, so fahren wir stumpf dahin. Wo sind die Kurven zum schwindelig fahren?? Dafür sind wir wohl eindeutig in der falschen Region.

Gegen Mittag erreichen wir Løkken. Ich weiss nicht, wie oft ich hier schon gewesen bin. Als Kind war für meine Eltern ein Dänemarkurlaub das Grösste. Und ich "durfte" immer mit. Allerdings ist mein letzter Besuch schon etliche Jahre her (OK, ich gebe zu: es sind Jahrzehnte.) und es hat sich hier einiges verändert. Wir schlendern durch die Stadt und ich erkenne nicht allzu viel wieder. Nur der Strand ist noch so, wie ich ihn in Erinnerung habe: Sehr breit und am Rand stehen kleine, weisse Badehäuser. Die dänische Variante des Strandkorbes sozusagen. Auch ein paar Fischerboote liegen hier in der Nähe des langen Steges, der weit hinaus in die Nordsee führt.







Hier habe ich als Kind geangelt und gebadet. Meinen beiden Mitfahrer grinsen: "Das ist ja so was wie eine Revival-Tour für Dich" meint Markus. Ja, ein wenig ist es das schon. Wir gehen zurück in den Ort, setzen uns draussen vor ein Lokal und essen eine Kleinigkeit. Danach noch ein Softeis auf die Hand und dann verlassen wir den "Ort meiner Kindheit" auch schon wieder . :-)

Die Richtung bleibt die gleiche, die Langeweile auf der Strasse bleibt es auch. In Hirtshals machen wir den nächsten Stopp. Dieser Ort ist wohl den meisten Menschen ein Begriff, die Urlaub in Skandinavien machen wollen. Von hier fahren die Fähren ab in Richtung Norwegen, Island und den Färöer Inseln. Daher, sozusagen zum Fernweh schüren, hier ein kleiner Appetithappen:



Mehr als den Hafen sehen wir uns von Hirtshals allerdings nicht an. Stattdessen folgen wir weiter der Küstenstrasse Richtung Norden, bis sie zu Ende ist und es nicht mehr weiter geht: Wir sind in Grenen angelangt, dem nördlichsten Punkt Dänemarks.



Manche nennen es auch "das kleine Nordkap". Aber wenn ich an die gewaltigen Felsen im Norden Norwegens denke und gleichzeitig auf die langegestreckte, flache Sandlandschaft vor mir blicke, finde ich diesen Vergleich jedoch masslos übertrieben. Immerhin: Nord- und Ostsee fliessen hier ineinander und dadurch hat auch dieser Ort seinen Reiz. Allerdings nicht für Johannes. Der bleibt lieber zurück in den Dünen, während Markus und ich uns tapfer auf dem Weg Richtung Wasser machen. Der Marsch dauert länger als gedacht. In der dicken Motorradkluft macht es auch nicht wirklich Spass, in der prallen Sonne über den weichen Sand zu marschieren. Aber wenn wir schon mal hier sind. An der Spitze machen wir dann noch ein paar Fotos, bevor wir den Rückweg antreten.







Neben dem Parkplatz, wo wir unsere Maschinen abgestellt haben, gibt es auch einen kleinen Kiosk. Johannes sitzt da schon und wartet auf uns. Und da uns gerade sowieso die Socken qualmen, legen auch Markus und ich eine kleine Erholungspause ein und besprechen dabei unsere Weiterfahrt.



Und dabei kommt es auch zu einem kleinem Missverständnis: Wir fahren ja von nun an Richtung Süden, immer an der Ostseeküste entlang. Da es mittlerweile schon recht spät geworden ist, wollen wir recht bald einen Campingplatz ansteuern, es muss ja nicht gleich der erste sein. Und genau dieses "es muss ja nicht gleich der erste sein" hat Johannes, der nun vorfährt, anscheinend falsch verstanden. Er rauscht an dem ersten Campingplatz vorbei, am zweiten, am dritten. Eine Jugendherberge lässt er ebenfalls links liegen, genau wie den Hafen- und Künstlerort Skagen oder die "tilsand kirke", also die versandete Kirche, die durchaus sehenswert sein soll. Johannes fährt und fährt und hätten Markus und ich nicht beim gefühlt hundertsten Campingplatz den Blinker gesetzt, wäre er wohl bis nach Hause durchgefahren :-) So aber landen wir schliesslich auf dem Campingplatz Sulbæk, ein paar Kilometer südlich von Frederikshavn, der grossen Hafenstadt an der Ostküste Dänemarks. Dort nehmen wir uns eine Hütte.



Noch während wir die Maschinen entladen und unsere Sachen auspacken, hören wir eine laute Stimme: "Hallo, darf ich kurz stören? Ich wollte doch mal meine Landsleute begrüssen!". Ein Mann, etwas älter als wir es sind, steht vor unserer Hütte und stellt sich vor als jemand, der "bei der Justiz tätig" ist und aus "Lage in der Nähe von Detmold" kommt. Aha, sehr interessant. Es folgt ein Monolog über diesen Campingplatz ("einfach nur Klasse"), über das Motorradfahren ("ich fahre auch") und über die freundlichen Dänen im Allgemeinen ("hier passiert nichts, hier ist alles sicher"). Gut, das wir nun Bescheid wissen.

Nachdem wir diesbezüglich auf dem laufenden sind, machen wir einen Abstecher zum Strand. Die Ostsee ist deutlich ruhiger als die Nordsee und der Sandstreifen ist auch viel schmaler. Richtung Süden erkennen wir Sæby, den Ort, an dem wir als nächsten vorbei gefahren wären, hätten wir unseren Vorfahrer nicht ausgebremst :-)







Kurze Zeit später stehen Johannes und ich dann in dem kleinen Supermarkt, der zum Campingplatz gehört. Wir müssen noch etwas zu essen einkaufen, aber keiner hat mehr Lust, mit dem Motorrad in den nächsten Ort zu fahren. Also nutzen wir diese Einkaufsmöglichkeit. Pizza, Pølser und Tuborg landen in unserem Einkaufskorb. In der Zwischenzeit hat Markus in der Hütte den Fernseher in Beschlag genommen. Er findet mehrere deutsche Sender, nur das dänische Wetter, das findet er nicht. Dafür aber die Liveübertragung des Fussballländerspiels USA gegen Deutschland. Das allerdings verläuft anders als gedacht: Früh gehen die Amerikaner mit 1:0 in Führung, dann folgt das 2:0, sogar das 3:0 fällt noch vor der Halbzeitpause. Wir haben gar nicht so viel Tuborg, um all unseren Frust zu ertränken ;-)

In der Halbzeit schalten wir dann den Fernseher aus und überlegen, wie wir weiter fahren wollen. Die Strassen in Dänemark gefallen uns überhaupt nicht. Es kann ja sein, das sie im Landesinneren besser sind, aber wer weiss das schon. Hier vom Campingplatz aus ist es nicht weit bis Frederikshavn und von dort fahren Fähren hinüber nach Göteborg in Schweden. Ich rufe meine Tochter Nina an, damit sie im Internet nachsieht, wie der Fahrplan dieser Fähre für Morgen aussieht. Kurz darauf ruft Nina zurück: Um 10:00 Uhr fahrt eine Schnellfähre in zwei Stunden hinüber. Der Rest ist für uns Formsache: Wir beschliessen, diese Fähre zu nehmen und unsere Tour drüben in Schweden fortzusetzen. Alle drei haben wir sofort bessere Laune, leider aber kein Tuborg mehr, um darauf anzustossen. Und der Supermarkt hier hat auch schon zu. Nun gut, dann holen wir das eben Morgen nach.

Und die deutschen Kicker? Die haben am Ende "nur" mit 4:3 verloren.


 Tag 4 

Es ist 9:15 Uhr und wir stehen in Frederikshavn am Schalter der Stena Linie, um uns Fahrkarten für die überfahrt nach Schweden zu kaufen. Wir wollen mit der Stena Line Express fahren, genauer gesagt, mit der Stena Carisma. Diese Schnellfähre braucht statt der standartmässigen drei Stunden gerade mal 120 Minuten hinüber nach Göteborg. Und das klappt auch problemlos. Ein wenig wundere ich mich allerdings, dass unsere Motorräder als Fahrräder gekennzeichnet werden. Beim Preis jedoch macht sich das nicht bemerkbar, da sind wir mit rund 45,- Euro pro Person dabei.



Während wir bei bestem Wetter warten, dass wir auf die Fähre dürfen, treffen immer mehr Fahrzeuge ein. Aus einem dieser Fahrzeuge, einem PKW mit Wohnwagen dahinter, steigt ein älterer Mann aus und stellt sich zu uns. Anders als unser Besucher gestern hält er keinen Monolog, sondern fragt uns nach unserer Tour und wohin wir noch so wollen. Und so entwickelt sich bald ein recht lebhaftes Gespräch zwischen ihm und uns. Schon seit 1960 fährt er jedes Jahr nach Norwegen zum Polarkreis. Zunächst noch mit seiner Frau, später dann, nachdem diese verstorben ist, fährt er allein. Mittlerweile hat er Freunde hier in Dänemark, die er auf seiner Tour besucht und auch in Bergen an der Westküste Norwegens. Er erzählt Geschichten darüber, wie die E6 vor 50 Jahren ausgesehen hat und wir erzählen ihm dafür von unseren Skandinavienerlebnissen. So vergeht die Zeit recht schnell, bis uns ein Mitarbeiter der Stena-Line zuwinkt und wir auf das Schiff fahren können. Wobei ich mit "wir" uns Motorradfahrer meine. Unser Gesprächspartner mit dem Wohnwagen steht immer noch in der Warteschlange, als wir drei bereits oben an Deck stehen und unsere Blicke über Frederikshavn schweifen lassen. Kurz vor zehn Uhr werden die Schiffsmotoren angeworfen und pünktlich legen wir ab. Und bis dahin hat es auch "unser" Norwegenfahrer bis auf die Fähre geschafft. Kurz nachdem wir den Hafen verlassen haben, geht ein Ruck durch das Schiff: Jetzt wird der "Turbo" gestartet und wir sausen über das Meer. Nicht umsonst spart diese Schnellfähre ein Drittel der Zeit gegenüber der regulären Verbindung.



Fast auf die Minute genau um zwölf Uhr legen wir in Göteborg an. Vorher haben wir noch die Fahrt durch die Schären genossen, diese vielen vorgelagerten Felsen und Inselchen, die vor der schwedischen Küste liegen.



Das Schöne am Motorradfahren ist, dass man nicht nur als erster AUF das Schiff fahren darf, sondern auch wieder HINUNTER. So rollen wir mit einem lauten "Yippie" die Rampe hinab auf schwedischen Boden und fahren ohne weitere Kontrollen aus dem Hafengebiet hinaus in die Stadt. Eine kurze Orientierung, dann nehmen wir zielstrebig den Weg Richtung Osten aus Göteborg hinaus aus. Ein es dauert keine 45 Minuten, dann haben wir Göteborg verlassen und rollen ganz allein über die Strassen. Sofort fühle ich mich wieder wohl. Es sind zwar keine Serpentinen, die uns hier geboten werden, aber das fahren macht deutlich mehr Spass als in Dänemark. Auch die Aussichten rechts und links der Strasse sind um einiges schöner. Und so trällere ich fröhlich ein Liedchen in meinen Helm. Hier kann mich ja keiner hören :-)



Der Weg führt uns jetzt über kleine Strassen Richtung Ostküste. Wie fahren durch Orte wie Lerum und Vänga, machen hin und wieder ein Pause und lassen uns einfach treiben. Es ist wenig Verkehr auf der Strasse, es gibt einige Kurven und ein paar Kuppen. Und immer wieder blitzt ein See zwischen den Bäumen hindurch, oder laden kleine Rastplätze am Strassenrand zur Pause ein.



So fahren wir einfach ohne festes Ziel dahin, bis wir am Nachmittag schliesslich einen Ort namens Ulricehamn erreichen. Er liegt direkt am Nordufer des Sees Åsunden. Hier suchen und finden wir auch einen Campingplatz mit Hütten und mieten uns dort ein.





Das Wetter ist warm und sonnig und zu Fuss schlendern wir in den nahegelegenen Ort, um im dortigen Supermarkt unser Abendessen einzukaufen. Aber war das wohl keine so wirklich gute Idee, denn bis zum nächsten Geschäft ist es viel weiter als gedacht. Und so kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Ausserdem müssen wir uns umstellen, was das Bier angeht: Wir sind nicht mehr in Dänemark und so finden wir auch kein Tuborg, sondern müssen mit einer bekannten deutschen Biermarke vorlieb nehmen. Nun gut, es gibt schlimmeres.
Zurück in unserer Hütte kochen wir und lassen uns dann das Essen schmecken. Markus wird allerdings immer ruhiger. Er fühlt sich nicht gut und so gehen Johannes und ich nach dem Essen alleine zum dem See, an dem der Campingplatz liegt. Weit brauchen wir nicht zu laufen und am Ufer stehend wird uns dann auch klar, wie gross der See ist. Zumindest für deutsche Verhältnisse, hier in Schweden ist er wohl nicht mehr als eine Pfütze. Wir laufen noch einige Zeit am Ufer entlang und machen dabei jede Menge Fotos, bis wir uns schliesslich auf den Rückweg machen.







Mittlerweile hat Markus ein wenig geschlafen und fühlt sich auch um einiges besser. Gemeinsam werfen wir noch einen Blick auf die Karte. Morgen wollen wir weiter Richtung Osten fahren, die Insel öland ist unser Ziel. Das werden wir morgen zwar nicht schaffen, aber das macht ja nichts. Dafür kommen wir auf unserem Weg auch an Jönköping vorbei. Das dortige Husqvarna Fabrikmuseum hatten wir 2009 besucht und ich hatte mich seit dem des öfteren ein wenig geärgert, dass ich mir dort nicht irgendein Mitbringsel gekauft hatte. Das lässt sich nun ja nachholen.

Zufrieden, Dänemark den Rücken gekehrt zu haben und nun durch Schweden zu brausen, schlafe ich an diesem Abend ein.

Es lebe die Flexibilität . :-)


 Tag 5 

Am Morgen geht unser erster Blick eigentlich immer nach draussen, um zu sehen, wie das Wetter ist. Heute Morgen allerdings können wir uns das sparen: Die Sonne scheint bereits mit Macht auf die dünnen Vorhänge des Fensters und wärmt das Innere unserer Hütte auf. Da fällt das Aufstehen dann doch recht leicht. Bisher sind wir wettertechnisch wirklich verwöhnt worden und wir beglückwünschen uns zu der Entscheidung, hier hinauf nach Skandinavien gefahren zu sein.

Nach dem Frühstück starten wir satt und gut gelaunt Richtung Jönköping. Dieser Ort liegt am südlichen Ende des "Vättern", des zweitgrössten Sees in Schweden. Die Stadt selber interessiert uns allerdings nicht so sehr, sondern vielmehr das nicht weit östlich davon liegende Husqvarna mit seinem "Fabriksmuseum". Dieses haben wird bereits 2009 auf unserer Tour besichtigt (siehe Bericht 2009). Seinerzeit hatte ich versäumt, mir ein Andenken von dort mitzunehmen. Nun bietet sich die Chance, das nachzuholen :-)

Wir folgen überwiegend der Strasse "40" und ich bin sehr schnell wieder in meinem Fahrrhythmus. Kaum Verkehr, sanfte Kuppeln und Kurven, links ein See, rechts eine Kirche - ich nehme das alles gar nicht so richtig war, döse fast vor mich hin. So blöd es klingt, aber es macht sich eine gewisse Lethargie bei mir bemerkbar. Und so bin ich froh, als wir das "Fabriksmuseum" erreichen. Direkt im Eingangsbereich sind Andenken zu verkaufen und nach einiger Überlegung entscheide ich mich für eine Baseballkappe mit dem Husqvarna-Logo obendrauf. Nun habe ich also mit etwas Verspätung doch noch mein Andenken bekommen.



Von Jönköping aus folgen wir zunächst der Strasse "132", dann der "32", die relativ schmal und eng ist und auf der ausser uns kaum andere Fahrzeuge unterwegs sind. Hier ist das fahren abwechslungsreicher, einige schöne Kurven sind dabei und da ich heute hinten fahre, geniesse ich die Fahrt in vollen Zügen. Bald erreichen wir Eksjö. In einem Reiseführer haben wir gelesen, dass dieser Ort eine schöne Altstadt haben soll. Und genau die wollen wir uns auch näher ansehen. So biegen wir von der Umgehungsstrasse ab und folgen den Schildern in das Zentrum der Stadt. Direkt am Marktplatz parken wir unsere Motorräder gegenüber der grossen weissen Kirche und starten unsere Besichtigungstour. Weit kommen wir zunächst allerdings nicht: Am Rande das Platzes lockt "Lennarts Konditori", der wir natürlich gleich einen Besuch abstatten. Hier bekommt man allerdings nichts, wenn man nicht gleich am Eingang einen Zettel mit einer Nummer gezogen hat. Dann heisst es warten, bis die gezogene Zahl aufgerufen wird und dann nimmt sich die Verkäuferin alle Zeit der Welt für die Wünsche ihrer Kunden.



Wir geniessen Kuchen und Cappuccino auf der kleinen Terrasse, die in der Sonne liegt und die uns herrlich relaxen lässt. Wir hören viele Menschen englisch sprechen, was mich allerdings nicht besonders verwundert: Am Rand der Stadt habe ich eine britische Kaserne gesehen. Viele der dort stationierten Soldaten sind anscheinend mit ihren Familien hier und nutzen wie wir das schöne Wetter zu einem Stadtbummel.

Nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir uns auf und schlendern wir durch die kleinen Gassen der Altstadt. Hier steht ein altes Holzhaus neben dem anderen und immer wieder wird auch der Blick auf grosszügige Innenhöfe frei, die teilweise für jedermann zugänglich sind. Die meisten der Häuser sind in dem für Schweden typischen rot gestrichen und an vielen sehen wir Schilder, auf denen etwas über das jeweilige Haus geschrieben steht. Ausführlich auf Schwedisch und in einer Kurzfassung auch auf Englisch. Obwohl es sehr warm ist und wir in den dicken Mopedsachen durch die Gegend laufen, haben wir keine Eile, sondern flanieren entspannt über das Kopfsteinpflaster. Es macht einfach Spass, hier zu sein.









Irgendwann aber machen wir uns dann doch auf den Weg weiter Richtung Ostküste. Wir folgen den schmalen und kurvigen Strassen, die uns zunächst bis nach Sävsjö führen. Dort liegt am Ortsrand eine Schlossruine auf einer kleinen Insel im See. Diese Insel ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Ein Schild am Parkplatz gibt darüber Auskunft, dass bereits 1505 ein Gebäude dort stand, wo sich die heutige Ruine befindet. In den folgenden Jahrhunderten hatte das Schloss verschiedene Besitzer, bis es schliesslich 1805 ganz verlassen und aufgegeben wurde. So verfiel es nach und nach, bevor es 1934 teilweise renoviert wurde. In den 1960er und 1980er Jahren erfolgten weitere Restaurationen, so dass sich heute das ursprüngliche Aussehen einigermassen erahnen lässt. Wir schlendern durch die Ruine und fotografieren sie aus vielen Winkel und Richtungen.





Zurück am Parkplatz wird dann noch das unterschiedliche Temperaturempfinden meiner beiden Mitfahrer deutlich: Warm im T-Shirt, oder kühl in Mopedsachen? Die beiden zumindest haben sich jeweils entschieden :-)



Wir setzen unsere Fahrt fort und wechseln nun auf die "127". Die Strasse ist klein und kurvig, sie macht schlicht und einfach Spass. Alte Meilensteine, die gelegentlich am Strassenrand stehen, zeugen von ihrer Vergangenheit als wichtiger Handelsweg. Der schnelle Wechsel zwischen offenen Feldern und schattigem Wald macht Laune. Wir geniessen den Weg in vollen Zügen und machen zwischendurch immer wieder einige Fahrfotos.













Das schöne Wetter kann einen hier schon dazu verleiten, sich in einer der vielen Seen abzukühlen, die immer wieder am Wegesrand auftauchen. Aber die Wassertemperatur haben wir dann doch nicht geprüft. Stattdessen überlegen wir, ob wir die Strecke nicht noch einmal zurückfahren sollen, so gut hat sie uns gefallen :-)



Zurück fahren wir natürlich nicht, sondern beginnen am frühen Nachmittag nach einem Campingplatz Ausschau zu halten. Allerdings ist diese Gegend anscheinend touristisch nicht besonders gefragt: Kein Platz weit und breit. Und die Jugendherberge, auf die wir in Asa stossen, hat leider geschlossen. So finden wir eher zufällig bei der Suche nach einer Tankstelle in einem kleinen Ort namens Braås einen Campingplatz, auf dem auch Hütten vermietet werden. Den Besitzer müssen wir zunächst per Telefon über unseren übernachtungswunsch informieren. Es dauert dann aber nicht lange, bis er mit dem Auto vorfährt und uns die Schlüssel gibt. Die Hütte ist zwar klein, aber sauber und gemütlich und mit allem ausgestattet, was wir brauchen.



Jetzt kümmern wir uns um die abendliche Routine, bestehend aus abladen, auspacken und uns in der Hütte einrichten. Dann folgt das Abendessen. Und anschliessend machen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang. Zunächst in den Ort hinein (dort sehen wir auch eine Art Pension, in der wir ebenfalls hätten übernachten können). Wir entdecken die Kirche, deren Glockenturm (durchaus typisch für diese Gegend) nicht direkt an der Kirche angebaut ist, sondern für sich alleine steht.



Wir finden auch eine Art Freilichtmuseum, in dem unter anderem Walknochen ausgestellt sind. Ein Sohn des Ortes war ein bekannter Kapitän auf einem Walfänger und ihm zu Ehren stehen hier mehrere Exponate aus der Walfangzeit.



Und während langsam die Sonne untergeht, laufen wir am Ufer des Sees entlang, an dem auch unsere Hütte steht. Schön ist es hier, auch wenn eine kleine Fabrikhalle direkt neben unserem Platz steht. Sie ist optisch so gut in die Umgebung integriert, das sie kam auffällt.





Zurück in unsere Hütte werfen wir noch einen Blick auf die Karte. Morgen sollten wir eigentlich ohne Probleme die Insel öland erreichen.

Und dann? Nun, schaun mer mal. ;-)


 Tag 6 

Um 4:00 Uhr bin ich hellwach. Ich drehe mich nach rechts, ich drehe mich nach links, aber an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Also stehe ich leise auf, ziehe Jogginghose, Pullover und Schuhe an, greife nach meiner Kamera und gehe leise aus dem Haus. Es ist bereits hell und Nebel liegt über den See. Ich gehe an seinem Ufer entlang, blicke fasziniert über das Wasser und bleibe immer wieder stehen, um Fotos zu machen. Der See ist spielgelglatt und zwischen den einzelnen Nebelschwaden reflektieren sich die Wolken. Eine halbe Stunde lang bin ich draussen, bevor ich wieder zurück zur Hütte gehe und mich in mein Bett lege. Kaum habe ich meinen Kopf auf das Kissen gelegt, schlafe ich auch schon ein.









Es ist kurz nach sieben, als ich zum zweiten Mal an diesem Tag aufstehe und hinunter zum See gehe. Die Wasseroberfläche ist immer noch glatt, aber der Nebel ist verschwunden. Stattdessen strahlt die Sonne vom fast ganz blauen Himmel. Ja, so kann ein Tag starten :-)









Da auch die Temperaturen bereits sehr angenehm sind, frühstücken wir draussen. Anschliessend folgen dann die üblichen Morgenbeschäftigungen wie Sachen packen, Motorräder beladen und Hütte räumen. Wir lassen uns Zeit, nur keine Hektik aufkommen lassen, schliesslich haben wir Urlaub.

Es ist fast zehn Uhr, bis wir schliesslich starten. Zuerst fahren wir in den kleinen Ort, um unsere Maschinen zu betanken, dann geht unsere Reise weiter Richtung Osten. Kalmar heisst unser nächstes Etappenziel, genauer gesagt das Kalmar Schloss. Nach rund einer halben Stunde Fahrt unterbrechen wir jedoch die Tour für einen kurzen Fotostopp. Am Strassenrand steht ein Haus, das zu verkaufen ist und ich frage mich, wie lange wohl schon



Gegen Mittag erreichen wir Kalmar und fahren direkt durch bis zum Schloss, das sehr gut ausgeschildert ist. Wir parken fast direkt davor und machen uns dann zu Fuss auf, die Anlage zu erkunden.



Allerdings nur von aussen: Ein Besuch vom inneren des Schlosses kostet 120 Kronen. Und ehrlich gesagt gefällt mir vieles von aussen schon nicht so wirklich. Die Wände sind teilweise mit bedruckter Folie verhangen, andere wurden direkt bemalt. Beides soll wohl die alten Mauerstrukturen nachzeichnen, sieht aber in meinen Augen wirklich nicht besonders gut aus.



Also begnüge ich mich damit, um die Anlage herum zu laufen, einige Aussenfotos zu machen und dabei ein wenig in dem kleinen Heftchen zu lesen, das ich an der Information mitgenommen habe. Darin steht ein wenig über die Geschichte des Schlosses.

Bereits im Jahre 1180 wurde an dieser Stelle ein Verteidigungsturm erreichtet. Erst Ende des 13. Jahrhunderts entstand dann hier eine Burganlage rund um diesen Turm. Das grösste historische Ereignis war die Bildung der Kalmarer Union im Jahre 1397. Diese bestand aus den Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark und sollte ein Gegengewicht zur deutschen Hanse darstellen. Der schwedische König Gustav Wasa löste diese Union aber 1523 wieder auf und das Schloss verlor danach mehr und mehr seine Bedeutung. Als Verteidigungsanlage gegen Dänemark, dessen Grenze bis Mitte des 17. Jahrhundert südlich von Kalmar verlief, wurde es nicht mehr gebraucht und so verkümmerte die Anlage im Laufe der Zeit ein wenig. Sie wurde in der Folgezeit als alles Mögliche genutzt, zum Beispiel als Getreidespeicher und als Gefängnis, sogar die königliche Schnapsbrennerei war hier eine Zeitlang untergebracht. In den 1850 Jahren schliesslich begann man damit, das Schloss zu renovieren, eine Aufgabe, die bis in die Gegenwart andauert.







Heute ist das Schloss ein beliebter Ort für Ausstellungen, Messen, Theatervorstellungen und andere kulturelle Ereignisse. Auch geheiratet wird hier gerne. Und das die rund um die Anlage legenden Wiesen von den Bewohnern Kalmars gerne auch zum sonnenbaden genutzt wird, das können wir an den vielen Sonnenanbetern erkennen, die sich in Badehose und Bikini auf den Rasen verteilten. Aber das Wetter ist auch einfach zu schön, um irgendwo drinnen zu hocken.

Damit auch wir wieder ein wenig abkühlen, schwingen wir uns auf unsere Maschinen und fahren aus der Stadt heraus über die Brücke, die den Kalmarsund überspannt, hinüber auf die Insel Öland. Seit 1973 verbindet diese Brücke die Insel mit dem Festland, vorher war hier ein reger Fährbetrieb.



Auf Öland nehmen wir den ersten Abzweig nach rechts und stehen dann direkt vor dem Touristenbüro. Dort erhalten wir uns eine Karte von der Insel, sowie den Tipp, uns die Burganlage Eketorp sowie die Mühlen von Lerkaka anzusehen. Und so lenken wir die Motorräder Richtung Süden, der rekonstruierten Wallburg Eketorp entgegen. Am Besucherzentrum stellen wir unsere Maschinen ab und gehen zu Fuss die letzten Meter zu der recht grossen Burg.



Das erste, was mir auffällt, ist die imposante Mauer, die wie ein Ring um die Anlage liegt. Sie ist fünf Meter hoch und sechs Meter breit. Im Inneren dieses Mauerrings befinden sich mehrere Gebäude, darunter Wohn- und Vorratshäuser sowie Schmiede und ein Viehstall. Im Zentrum befindet sich ein Museum. Von 1964 bis 1976 wurde die Burg archäologisch untersucht und Teile der dabei ausgegrabenen rund 26.000 Fundstücke werden hier ausgestellt. Das heutige Aussehen verdankt die Burg einem Projekt, das im Jahr 1978 begann. In den Sommermonaten ist die Anlage hier übrigens "bewohnt". Viele freiwillige und ehrenamtliche Menschen ziehen sich historische Kleidung an und leben dann, wie es zur Zeit des Mittelalters üblich war. Und der Tourist kann sogar mitmachen. Ob beim Bogenschiessen, bei verschiedenen Handwerkstätigkeiten wie schmieden - aktives "Mit-Erleben" ist erlaubt und sogar ausdrücklich erwünscht. Eigentlich schade, das wir dafür noch zu früh hier sind, ich hätte gerne mal das eine oder andere ausprobiert.









Von Eketorp aus fahren wir wieder Richtung Norden bis zu den "Windmühlen von Lerkaka". Windmühlen an sich sind auf öland nichts besonderes, immer wieder steht eine am Strassenrand. Geschätzte 300 bis 400 dieser Mühlen soll es heute hier noch geben. Ihren Höchststand hatte sie um 1850 herum, als es noch ca. 2.000 davon gab. Bei den fünf, die hier am Rande des Dorfes Lerkaka stehen, handelt es sich um Bockwindmühlen, dem ältesten Windmühlentyp in Europa. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes gelten diese fünf als die schönsten Mühlenreihen der Insel. Auch das Innere der Mühlen kann man sich ansehen. Eine einfache Zeichnung gibt einige Informationen über Aufbau und Funktion, allerdings nur auf Schwedisch.





Es ist spät geworden mittlerweile, fast halb sechs und wir brauchen noch eine Unterkunft für die Nacht. In der Nähe der Brücke haben wir einen Campingplatz gesehen und dorthin fahren wir jetzt. Eine freundliche Dame an der Rezeption bietet uns verschieden Hütten an, es ist anscheinend noch nicht viel los hier.



Nachdem wir uns dort häuslich eingerichtet haben, gehen wir in den nahegelegenen Ort Färjestaden, um etwas zu essen und zu trinken einzukaufen. Zurück am Campingplatz kochen wir und nach dem Essen machen wir noch einen Spaziergang. Der Platz liegt direkt am Meer und so machen wir wieder einige Landschaftsfotos.





Später am Abend geht die Sonne dann genau über die Brücke hinüber zum Festland unter. Ein schönes Bild, das einen wirklich interessanten Tag gebührend abschliesst.




 Tag 7 

Heute ist es fast acht Uhr, als ich mich mit dem Fotoapparat auf dem Weg hinunter zum Meer mache. Ausser mir ist noch niemand unterwegs. Na ja, das stimmt jetzt nicht so ganz: Einige Schwäne schwimmen auf dem Wasser, ignorieren mich aber komplett. Dafür geben Sie mit der Ölandbrücke im Hintergrund ein schönes Motiv für ein Foto. Genau wie die Palme, die einsam und verlassen in einem grossen Blumentopf in der Nähe der Anlegestelle der Fähre über den Kalmarsund steht. Einige Bilder mache ich, dann laufe ich zurück zu unserer Hütte.







Duschen, Frühstücken, Sachen packen . OK, ich will hier niemanden langweilen, denn unsere allmorgendliche Routine kennt ihr ja mittlerweile schon zu Genüge. Gegen zehn Uhr starten also wir die Maschinen, verlassen den Campingplatz und über die Kalmarsundbrücke auch Öland. Hier kommen uns so einige Oldtimer entgegen, sowohl Autos als auch Motorräder. Mir fällt ein, dass einmal im Jahr eine Oldtimerrallye auf Öland stattfindet. Ob das heute ist? Immerhin ist heute auch Nationalfeiertag in Schweden. Viele Autos haben geflaggt und die gelben Kreuze auf blauem Grund wehen stolz im Wind. Auch der schwedische König Carl Gustaf soll manchmal bei dieser Wettfahrt mitmachen. Immerhin ist Öland ja Sommerresidenz der Königlichen Familie und wenn er sowieso gerade hier ist.

In Kalmar machen wir einen kurzen Stopp am Geldautomat. Die Schwedenkronen sind fast alle und Markus organisiert Nachschub. Dann nehmen wir die "25" Richtung Westen, raus aus der Stadt. Diese "25" ist recht langweilig, teilweise auch zweispurig, aber ich bin heute gut drauf: Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, ich habe die Sonnenbrille auf der Nase und es ist einfach nur ein gutes feeling, bei so einem Wetter über die Strasse zu cruisen. Trotzdem freue ich mich, als wir auf die "120" wechseln. Die bietet, je mehr wir uns von der Küste entfernen, immer mehr Abwechslung. Sowohl was die Strasse selbst angeht, als auch die Ausblicke rechts und links des Asphalts. In Urshult wechseln wir auf die "119" Richtung Ryd. Auf ungefähr halber Strecke zwischen diesen beiden Orten entdecken wir auf der rechten Seite eine schöne Brücke.



Sie überspannt den Fluss Mörrum und wir machen einen kurzen Fotostopp. Als ich dann direkt am Wasser stehe, kommen zwei Kanus angefahren. Ich höre, dass sich die Paddler auf Deutsch unterhalten. Sie halten kurz an, bevor sie sich daran machen, durch die enge Fahrt unter der Brücke weiter zu paddeln. "Soll ich anschieben?" frage ich auf Deutsch. "Nein, Danke, geht schon" bekomme ich zur Antwort, bevor sich der hintere der beiden Fahrer umdreht und mich überrascht ansieht. "Ein deutscher! Hier, mitten in der Pampa!" sagt er und grinst dabei. Ich grinse zurück und dann wünschen wir uns noch schnell gegenseitig einen guten Weg, bevor die Kanuten auch schon hinter der Brücke verschwinden.








Auch wir verschwinden von hier, schwingen uns auf die Maschinen und fahren weiter. Allerdings nicht weit. In Ryd gönnen wir uns ein zweites Frühstück. Mittlerweile ist es schon so warm, das wir dankbar sind über den Schattenplatz, den wir hier gefunden haben. Lange bleiben wir allerdings nicht, denn wir wissen, dass wir bereits kurz hinter Ryd den nächsten Stopp machen wollen. Und richtig: Einige Kilometer, nachdem wir das Ortsausgangsschild hinter uns gelassen haben, weist uns auf der linken Seite ein Schild den Weg nach rechts auf einen kleinen Parkplatz.



Und wenn ihr dieses Schild seht, so solltet ihr dort auch unbedingt abfahren und einen Halt einlegen. Denn was es hier zu sehen gibt, zeigt gleich das nächste Schild.



Das ist doch nichts Besonderes, meint ihr? Dann schaut Euch das mal genauer an: Autos, Traktoren, Busse stehen hier Mitten im Wald und werden mehr und mehr von der Natur überwuchert. Ein Privatmann hatte im Laufe vieler Jahre jede Menge Fahrzeugen gesammelt und hier abgestellt. Als er verstarb, gab es keine Verwandten, die sich um seine Hinterlassenschaften gekümmert haben. Also rostet und verfällt hier alles nach und nach und die Natur holt sich ihren Lebensraum immer mehr zurück. Auch eine Werkstatt gibt es hier, allerdings werfe ich nur einen Blick hinein. Wirklich eintreten möchte ich da nicht, wer weiss, wann das alles hier zusammenfällt. Es ist wirklich ein skurriler Ort und bestimmt ein Tummelplatz für den ambitionierten Fotografen mit viel Zeit.

Wenn bloss die vielen Mücken nicht wären .









Die vielen Mücken sind es auch, die uns schliesslich vertreiben. Aber diesen "Skrotbilar" werde ich wohl so schnell nicht vergessen...

Wir rollen weiter auf der gut zu fahrenden "119" bis Lönsboda. Dort wechseln wir auf die "15" bis Osby. Hier stoppen wir an einem Supermarkt. Währen Markus und Johannes durch die gut klimatisierten Gänge schlendern, stehe ich draussen auf dem Parkplatz bei unseren Maschinen und versuche, mich irgendwie in den Schatten zu drücken, was mitten auf einem Parkplatz nicht ganz so einfach ist. Nur der Schuppen, in dem die Einkaufswagen stehen, bietet ein wenig Sonnenschutz und zum Glück haben wir unsere Maschinen direkt daneben abgestellt. So lungere ich also dort herum und warte auf meinen beiden Partner. Zwischendurch spricht mich eine Schwedin auf Englisch an und erzählt mir etwas über die überschwemmungen im Süden Deutschlands. Sie hat die Bilder im Fernsehen gesehen und berichtet mir ganz aufgeregt darüber, weil sie meint, ich hätte es noch nicht mitbekommen. So vergeht dann auch die Zeit recht schnell und als die Frau mit ihrem Volvo vom Parkplatz fährt, tauchen auch Johannes und Markus endlich , ähh, ich meine natürlich schon wieder auf. Als ich das Eis in ihrer Hand sehe, verkneife ich mir die Frage, was man so lange in einem Supermarkt machen kann, sondern freue mich über die willkommene Erfrischung.

Mittlerweile ist es so heiss, das wir es eigentlich nur mit ausreichenenden Fahrtwind aushalten können. Und so machen wir uns, sobald das Eis vertilgt ist, wieder auf den Weg. Heute sind auch viele schwedische Motorradfahren unterwegs. Sie grüssen alle, hier scheint es keine "Grüss-Muffel" zu geben, wie ich es in Deutschland in der letzten Zeit immer mehr beobachte. Wir folgen zunächst weiter der "15", später dann der "23" bis Höör, wo wir auf die "13" wechseln und bis Röstanga fahren. Nachdem uns die dortige Jugendherberge zu teuer ist (400 schwedische Kronen pro Person im Mehrbettzimmer), mieten wir uns auf dem ebenfalls vorhandenen Campingplatz eine Hütte. Deren Preis konnten wir von 900 (das war wirklich zu viel) auf 700 schwedische Kronen herunterhandeln. Und das ist immer noch genug.



Immerhin haben wir an diesem Platz eine Premiere: Zum ersten Mal auf unseren Touren durch Skandinavien liegt eine Hütte nicht am Wasser. Es gibt tatsächlich weder das Meer noch einen See. Noch nicht einmal ein Fluss fliesst hier. Dafür wurde ein richtig grosses Schwimmbecken gebaut. Ohne See wird dann der Spaziergang, den wir nach dem Abendessen starten, eine ziemlich kurze Angelegenheit. Aber das macht nichts: Wir sitzen auf der Terrasse noch zusammen und überlegen, wie und vor allem wo wir die restlichen Tage unserer Tour verbringen wollen. Morgen wollen wir von Helsingborg nach Dänemark übersetzen und dann sehen wir weiter. Das ist das schöne, wenn nichts gebucht ist: Alles kann spontan entschieden werden.


 Tag 8 

Als ich heute Morgen aufwache, spüre ich sofort die Wärme. Unsere Hütte steht schon in der prallen Sonne und durch die grossen Glasflächen heizt sich das innere sehr schnell auf. Aber da habe ich überhaupt kein Problem mit. Ich finde das auf jeden Fall angenehmer, als das prasseln des Regens auf dem Dach zu hören.

Dementsprechend gut gelaunt sitzen wir beim Frühstück auf der Terrasse. Um uns herum erwacht der Campingplatz so langsam zum leben: Kinder schreien, Hunde bellen, einige der Camper machen sie auf dem Weg zu den Waschräumen. Ein schöner Tag kündigt sich an und zum Glück weiss ich in diesem Moment noch nicht, dass es für ein reiner "Fahrtag" wird, an dem wir nur stumpf Kilometer abspulen. Aber das ist vielleicht ja auch ganz gut so.



Nach dem üblichen Morgenprozedere starten wir in Richtung Helsingborg. Knapp 60 Kilometer Weg sind das und die spulen wir recht schnell herunter. Dort angekommen, reihen wir uns brav in die Warteschlange vor dem Schalter zum Einchecken ein, bis wir weiter rechts einen ganz freien Schalter entdecken. Kurz entschlossen geben wir Gas und fahren hinüber. Ein Schwede in seinem Volvo hat just in diesem Moment die gleiche Idee. Aber wir sind einen Tick schneller, er muss bremsen und sich dann hinter uns einreihen. Wir kaufen die Fahrkarte und fahren auf das Schiff. Hinter uns folgt noch ein PKW aus Deutschland, der am ersten Schalter stand, dann klappt die Luke auch schon zu und wir legen ab. Wir grinsen uns an: Das war jetzt aber perfektes Timing. Nur der Schwede in seinem Volvo, der wegen uns abbremsen musste, der wird wohl über uns fluchen .



Die überfahrt dauert nur eine gute Viertelstunde, es reicht gerade mal für ein Eis, dann sind wir auch schon in Dänemark. Genauer gesagt in Helsingør. Hier rollen wir vom Schiff und haben erst einmal nur eines im Sinn: Wir wollen weg von den Unmengen Autos und LKWs, die hier unterwegs sind. Wir wollen wieder gemütlich und ruhig unsere Spur fahren, hin und wieder mal eine Pause machen, uns etwas ansehen. Wir meiden bewusst die Autobahn und wollen Kopenhagen grossräumig umfahren. Aber das ist alles leichter gesagt als getan. Es ist richtig voll hier. Auf den Landstrassen ziehen die LKWs lange Autoschlangen hinter sich her, es ist auch für uns Motorradfahrer fast unmöglich, sie zu überholen. Selbst auf den kleinen Nebenstrassen ist das nicht anders. Bis Roskilde halten wir das durch, aber dann beschliessen wir, doch über die Autobahn zu fahren. So schlagen wir uns durch bis Køge. Dort machen wir zunächst eine kleine Pause, dann nehmen wir die Auffahrt zur Autobahn. Und dann heisst es einfach nur noch Kilometer fressen. Einzige Pause ist ein kurzer Fotostopp auf der Insel Farø, wo wir die wirklich schöne Brücke fotografieren.





Ansonsten fahren wir durch, bis wir Rødbyhavn erreichen. Ab hier fährt die Fähre hinüber nach Puttgarden in Deutschland. Und wieder haben wir Glück: Während wir am Schalter stehen und unsere Ausweise vorzeigen, läuft im Hintergrund gerade die Fähre ein und so brauchen wir nicht lange warten, sondern fahren recht schnell auf das Schiff und dann geht es auch schon los rüber auf die Insel Fehmarn. Diese überfahrt dauert ein wenig länger, nämlich rund 45 Minuten. Und die nutzen wir, um im Shop unsere restlichen dänischen und schwedischen Kronen auszugeben.





In Puttgarden angekommen fahren wir direkt in den Hauptort der Insel, nach Burg auf Fehmarn. In der dortigen Jugendherberge bekommen wir ein vier-Bett-Zimmer für uns allein. Wir duschen und gehen dann zu Fuss in den Ort, wo wir etwas essen. Anschliessend studieren wir noch die Strassenkarte, um einen ungefähren Kurs für Morgen festzulegen. Wir sind alle zufrieden, das dieser Tag nun vorbei ist und wir wieder in Deutschland sind. Zwei Tage haben wir nun Zeit bis nach Hause zu kommen. Das sollte klappen :-)

Ach ja: Eines gibt es von diesem Tag aber doch noch zu berichten: Mein Motorrad hat Jubiläum:



Und da wir ja keine Blümchenpflückertour machen, sondern eine Männerrunde sind, gibt es zum Jubiläum auch keine Blumen, sondern:



OK, aber erst am Abend :-)


 Tag 9 

Mitten in der Nacht schrecken wir alle drei auf. Eine Stimme in unserem Zimmer sagt laut und deutlich "Jetzt rechts abbiegen!". Es dauert einen Moment, bis wir realisieren, dass das Navy von Johannes angesprungen ist, warum auch immer.
OK, da hilft nur ausschalten, umdrehen, weiterschlafen.

Nach dem Jugendherbergsfrühstück starten wir in den heutigen Tag. Allerdings kommen wir zunächst mal nicht besonders weit: Wir wollen die Insel Fehmarn verlassen, stehen aber gleich am Beginn der Fehmarnsundbrücke im Stau. Wegen einer Tagesbaustelle ist hier eine Ampel installiert. Und da stehen wir leider einige Zeit vor.



Apropos Fehmarnsundbrücke: Die wurde am 30.4.63 eröffnet und hatte somit in diesem Jahr 50 jähriges Jubiläum. Die Deutsche Post spendierte dafür sogar eine 75 Cent Briefmarke. "Der grösste Kleiderbügel der Welt", wie die Fehmaraner ihre Brücke auch gerne liebevoll nennen, brachte den Wohlstand auf die Insel. Und machte als Teil der "Vogelfluglinie" den Weg frei für eine schnellere Verbindung nach Skandinavien.

Schneller kommen auch wir voran, nachdem wir die Baustelle auf dem "Kleiderbügel" endlich hinter uns gelassen haben. Wir fahren entspannt vor uns hin, bis wir bald darauf Sierksdorf erreichen. Dort lauert dann eine Pause in Form eines Eiscafés, das da am Strassenrand auftaucht. Wir lassen uns gerne ablenken, schliesslich haben wir Zeit und Musse, das Wetter ist wieder mal Klasse und ausserdem muss ich ja den Spruch notieren, den ich vorhin am Heck des vor mir fahrenden Wohnmobils aus DN gelesen habe und den ich während der Fahrt leider nicht fotografieren konnte:

Zum arbeiten zu alt
Zum sterben zu jung
Zum reisen Top-Fit

Ja, genau so wünsche ich mir das für mich auch einmal!!!

Sierksdorf haben wir dann recht schnell hinter uns gelassen. Nach dem Eis haben wir nun jedoch Teedurst und so folgt bereits in Ratzeburg der nächste Halt in einer Bäckerei. Na, wenn das so weitergeht, dann kommen wir heute nicht wirklich weit. Und genau so ist es auch: Kaum haben wir hinter Ratzeburg die rechte Hand einmal so richtig durchgedreht, fallen wir auch schon in Mölln ein. Hier machen wir eine etwas ausgedehntere Pause, schliesslich nennt sich dieser Ort doch auch "Eulenspiegelstadt" und wir möchten gerne wissen, warum. Allerdings ist es gar nicht so einfach, hier einen Parkplatz zu finden. Schliesslich stellen wir die Maschinen in einer Seitenstrasse ab. Markus bleibt vor Ort, während Johannes und ich eine Besichtigungstour durch den Ort machen. Hier gibt es ein Eulenspiegelmuseum, einen Eulenspiegelbrunnen, eine Eulenspiegel-Gasse und ein Eulenspiegelgedenkstein. Und natürlich die Eulenspiegel-Festspiele. Auf diese Art und Weise versucht die Stadt Mölln so viel wie möglich Kapital daraus zu schlagen, dass Till Eulenspiegel hier seine letzten Lebensjahre verbracht hat. Oder soll ich sagen "verbracht haben soll"? Denn was an dieser Figur Legende und was Wirklichkeit ist, das ist ja noch gar nicht so ganz abschliessend geklärt.







Aber Mölln ist auch ohne Eulenspiegel ein schönes Städtchen. Hübsche alte Häuser stehen hier in schmalen Gassen mit Kopfsteinpflaster und auch die Kirche kann sich durchaus sehen lassen. Schon im Mittelalter war die Stadt nicht arm. Das verdankte sie ihrer Lage an der alten Salzstrasse, einer Handelsstrasse zwischen Lüneburg und Lübeck. Auf ihr wurde das Salz, das im Raum Lüneburg gewonnen wurde, hinauf in den Ostseeraum transportiert. Dort wurde "das weisse Gold" als Grundlage für den Heringshandel benötigt.
Woher ich das weiss? Nun, ein Besuch in der Touristeninformation vor Ort kann manchmal wirklich interessant sein ;-)











Wir verlassen den rund 18.500 Einwohnern starken Ort, sehr zur Freude von Markus. Dem war es mittlerweile doch ein wenig langweilig geworden. Nur die Diskussion mit den Anwohnern, die sich über unsere geparkten Maschinen beschwerten, brachte ihm etwas Abwechslung.

Ein wenig träge fahren wir weiter. Mittlerweile ist es auch sehr warm geworden. Ich habe schon sämtliche Lüftungsschlitze geöffnet, die mein Motorradanzug so bietet. Trotzdem ist mir warm und meine Gedanken kreisen schon um das kühle Bier, das ich mir heute Abend gönnen möchte. Allerdings werde ich doch ziemlich brutal in die Gegenwart zurückgeholt, als wir in Lauenburg über die Elbbrücke fahren: Im letzten Jahr habe ich einmal hier auf dieser Brücke gestanden und die herrliche Aussicht genossen. Aber hier und heute erkenne ich, dass das Hochwasser von Süden kommend nun auch hier angekommen ist. Auf der rechten Seite scheint es bereits die Altstadt erreicht zu haben. Aber ich will nicht anhalten, um Fotos zu machen, schliesslich bin ich kein Katastrophentourist. Aber aus dem Kopf geht mir der Anblick so schnell nicht.

Unser nächster Stopp ist dann die Schleuse Scharnebeck.



Als sie im Juni 1976 in Betrieb genommen wurde, war es die grösste Schleuse der Welt. Immerhin ist hier ein Höhenunterschied von 38 Metern zu überbrücken. Dazu fahren die Schiffe in riesige Wassertröge, mit denen sie dann angehoben oder abgesenkt werden. Allein so ein Trog wiegt 5.800 Tonnen. Es ist schon beeindruckend, wie spielerisch leicht diese Behältnisse bewegt werden. Rund 15 Minuten dauert so ein An- oder Abstieg.











Seinen Ursprung hat diese Schleuse übrigens in der deutsch-deutschen Teilung: Die Schifffahrt in der Bundesrepublik benötigte eine Verbindung zwischen der Elbe und dem Mittellandkanal. Ursprünglich war dies das Wasserstrassenkreuz Magdeburg gewesen, nur lag dieses in der damaligen Zeit auf dem Gebiet der DDR. Also baute die BRD ihre eigene Verbindung und dabei musste eben auch die Schleuse gebaut werden.



Nachdem wir diese technische Meisterleistung gebührend bewundert haben, kümmern wir uns um unsere Unterkunft für die kommende Nacht. In Lüneburg gibt es eine Jugendherberge, aber unsere Nachfrage dort ergibt, dass sie komplett ausgebucht ist. Wir vermuten, dass auch viele Gäste aus der JH in Lauenburg wegen des Hochwassers dorthin ausgewichen sind. Wir telefonieren weiter und erhalten schliesslich in der Herberge in Uelzen ein 4-Zimmer-Zimmer, das wir allein nutzen können. Also aufsitzen und los.

Eine gute Stunde später erreichen wir die Jugendherberge. Sie liegt etwas abseits am nördlichen Rand der Stadt und zu Fuss dauert es eine gute halbe Stunde bis in das Zentrum von Uelzen. Nachdem dem Anmelden und dem beziehen unseres Zimmers machen wir uns auf den Weg dorthin, denn wir können etwas zu essen gebrauchen. Die Innenstadt ist wie leergefegt. Ist heute Fussball-WM-Endspiel, oder warum ist hier niemand auf den Strassen? Wir finden schliesslich das "Alte Bürgerliche Brauhaus".



Dort sitzen wir draussen im Biergarten und lassen uns das Essen und Trinken schmecken. Kurz nach uns erscheinen noch drei Gäste. Motorradfahrer, wie unschwer zu erkennen ist. Alle drei haben Motorradhose und -stiefel an, die Jacke lässig über den Arm gelegt. Da sie keinen Helm haben, vermuten wir, das sie hier in der Nähe eine Unterkunft haben. "Oder auch bei uns in der Jugendherberge" mutmasst Markus. Sie setzen sich zwei Tische weiter und während wir essen, genehmigen sie sich sehr schnell ein, zwei, drei Bierchen - ich zähle die Gläser gar nicht mit. Zwischendurch löst die Bedienung auch das Rätsel der menschenleeren Strassen: Rund um die Kirche ist heute Weinfest und ganz Uelzen trifft sich dort. Na, wenn das so ist, dann schauen wir da doch auch einmal vorbei. Es ist nicht weit, nur zweimal um die Ecke, dann sehen wir die Menschenmassen. Es ist wirklich sehr voll hier, kein Wunder, dass in dem Rest der Stadt nichts los ist. Wir schlendern an den verschiedenen Verkaufsständen vorbei und geniessen das laute Stimmengewirr um uns herum. Nach einem Tag auf dem Motorrad ist so ein "Bad in der Menge" eine willkommene Abwechslung.

Danach gehen wir wieder in Richtung Jugendherberge. Viele Häuser hier sind nett anzusehen, es gibt kleine Geschäfte und vor einem bleibe ich stehen und sehe mir das Schild darüber genauer an:



Was ist denn ein "begehbarer Humidor"??? Schnell mal auf Wikipedia nachsehen:
"Ein Humidor (humidus: lat. "feucht"), Mehrzahl Humidore, ist ein aus Hölzern oder anderen Materialien gefertigter Behälter, in dem Zigarren gelagert werden."

Ein begehbarer Behälter, in dem Zigarren gelagert werden? Ich bin zwar Nichtraucher, aber DAS hätte ich mir doch gerne einmal angesehen. Leider hat das Geschäft bereits geschlossen, sonst wäre ich da glatt mal hinein marschiert.

Wir gehen weiter und finden dann den Abzweig zum Hauptbahnhof Uelzen.



Dieser ist besser bekannt als "Hundertwasserbahnhof", denn niemand geringerer als der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser hat dieses Schmuckstück entworfen. Und das ist ihm meiner Meinung nach auch gut gelungen. Sowohl aussen auch als innen gefällt er mir wirklich gut.













Was ich allerdings nicht verstehe ist das Fotografierverbot innerhalb des Gebäudes. Wofür soll das gut sein?

Zurück an der Jugendherberge stehen wir an unseren Maschinen und ich prüfe gerade, ob ich den Benzinhahn wirklich zugedreht habe, da hören wir Motorengeräusche. Und kurz darauf fahren drei Motorräder vor und parken schräg gegenüber. Es sind die drei Motorradfahrer, die wir vorhin in der Gaststätte gesehen haben. Aber Moment mal: Hatten die nicht so einiges an Bier vertilgt? Und dann fahren sie noch Motorrad? Sie nicken uns kurz zu, fangen dann an, ihr Gepäck abzuladen. Markus spricht sie an, aber die Antworten sind einsilbig, uninteressiert. Immerhin erfahren wir, das sie eine Woche lang mit den Maschinen auf Fehmarn waren. Eine Woche Motorradurlaub auf Fehmarn? Äh, ja, das klingt interessant...?? Nun sind sie auf dem Heimweg. Wir halten nur einen kurzen Smalltalk, den mittlerweile ist es doch schon recht spät geworden. Für uns ist es die letzte Nacht auf unserer Tour, Morgen Abend schlafen wir bereits wieder in unserem Bett. Kurz beratschlagen wir noch, wie die Heimfahrt aussehen soll und machen dann für heute das Licht aus.


 Nachspielzeit 

Als ich am frühen Morgen wach werde, weiss ich sofort, dass ich diesen Tag nicht mag. Es ist der letzte Tag auf unserer Tour und dieses Wörtchen "letzte" wird sich durch die folgenden Stunden ziehen wie ein roter Faden. Das "letzte" Frühstück auf unserer Tour, das "letzte" Mal Taschen packen, das "letzte" Mal das Motorrad beladen. Unterwegs werden wir das "letzte" Mal tanken, den "letzten" Cappuccino trinken. Bääähh!!!

Aber eigentlich sollte ich nicht so missmutig sein. Immerhin haben wir ja ein paar wirklich schöne Tage hinter uns und genau daran sollte ich nun denken.

Schon recht früh sitzen wir am Frühstückstisch. Die drei Motorradfahrer von gestern kommen auch, setzen sich aber ganz an das andere Ende des Raumes. Sie essen nur wenig, sind schnell wieder weg. Kurz darauf hören wir, wie sie ihre Maschinen starten und dann ohne einen Gruss davonfahren. Nicht die feine englische Art, aber ich hoffe trotzdem, dass sie gut nach Hause kommen.

Um kurz nach neun Uhr starten auch wir bereits unsere Maschinen. Johannes hat eine abwechslungsreiche Strecke herausgesucht und so fahren wir kreuz und quer über kleine Strassen Richtung Heimat.



Wir machen zwei Kaffepausen, einen Tankstopp sowie eine kurze Pause am Strassenrand. Das Wetter ist ein wenig grau und kühl. Ganz so, als wollte mir der Wettergott sagen: "Es ist doch gar nicht so schlimm, das deine Tour jetzt zu Ende geht. Schau, das Wetter ist auch überhaupt nicht mehr so schön". Aber ich bin trotzdem traurig, würde auch bei nicht so guten Wetter gerne weiter fahren.

Die letzen 100 Kilometer fahren wir dann über die Autobahn. Irgendwer wollte gegen drei Uhr zu Hause sein und das schaffen wir dann auch.

Zu Hause stelle ich dann zum "letzten" Mal den Motor ab. Da ist es wieder, dieses blöde Wort. Ich beschliesse, es jetzt sofort durch ein neues zu ersetzen. Wie wäre es mit "nächste"? Die nächste Fahrt, die nächste Tour, die nächste...

In diesem Sinne: Bis zum "nächsten" Mal. ;-)





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Wer schreibt hier?

  1. Detlev, Jahrgang '61
  2. Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
  3. Hobbyfotograf
  4. Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
that's me

Mehr über mich findest Du hier.

Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.

Viel Spaß dabei!


Warum eigentlich grüßen sich Motorradfahrer?

Irgendwann habe ich mir genau diese Frage gestellt und mich im Bekanntenkreis und auf den Motorradtreffs umgehört. Überraschenderweise konnte mir niemand so wirklich eine Erklärung dafür geben.



Hier der Versuch einer Antwort.




Du fährst gerne Motorrad?

Hier findest Du alle Artikel rund um das Motorradfahren.





 
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