Die Glashütte Gernheim in Petershagen
In Petershagen-Ovenstädt, nicht weit entfernt von Minden in NRW, steht die "Glashütte Gernheim". Hier an der Weser, wo einst die Kunst des Glasmachens zu Hause war und viele Mundblashütten standen, ist sie heute einer der wenigen Orte, an denen wieder Glas hergestellt wird. Wenn auch nur für Touristen.Als der Bremer Kaufmann Johann Friedrich Christoph Schrader im Juni 1811 in Petershagen Ovenstädt von seinem Weserschiff an Land ging, soll er sogleich so viel Gefallen an diesem Ort gefunden haben, dass er spontan ausrief "Hier bin ich gern heim". Und so dauerte es gerade mal ein Jahr, bis er und sein ebenfalls aus Bremen stammender Geschäftspartner Cornelius Lampe an dieser Stelle die Glashütte "Gernheim" errichtet hatten.
Die Lage an der Weser war damals gleich doppelt attraktiv. Zum einen konnte darüber das für das Glasblasen benötigte Rohmaterial angeliefert werden. Zum anderen wurden auf dem Fluss die fertigen Produkte in das nahe gelegene Bremen verschifft. Von dort aus gelangten die Waren dann nach ganz Deutschland, nach Europa und auch darüber hinaus bis nach Nord- und Südamerika sowie Indien.
-> Die Weser bei Petershagen-Ovenstädt.
Das hier einst ein wichtiger Hafen war, ist heute nicht mehr zu erkennen.
-> Der alte Glashüttenturm ist das Prunkstück der Ausstellung.
-> Eine Gasse mit Arbeiterhäusern.
-> Die gute Stube.
Die Glasmacher wurden auch aus entfernten Regionen angeworben, zum Beispiel aus Böhmen oder Sachsen. Der Ruf der Glashütte Gernheim, eine vorbildliche Manufaktur zu sein, half bei der Suche nach diesen Fachkräften. Aber der Beruf hatte auch seine Schattenseiten: Tag- und Nachtschichten zu je 12 Stunden waren normal. Und durch die starke Belastung mit Staub, Rauch und Hitze war die Lebenserwartung recht gering. Außerdem war die Kinderarbeit an der Tagesordnung: Bereits mit zehn Jahren begannen die Söhne der Glasbläser ihre Arbeit mit Hilfsarbeiten am Schmelzofen.
-> Korbflechterei und gleichzeitig Schulgebäude.
-> Klassenzimmer.
-> Hier gab es das Geld.
Heute ist der Garten ein reiner Ziergarten. Und bei einem Rundgang durch das Haus sind in dem Räumen alte Tapeten zu entdecken und auch ein wenig Mobiliar. Aber das Gebäude selbst ist schon imposant, wenn man bedenkt, dass es das Heim nur für eine Familie war und sich zum Vergleich die kleinen Wohnungen der Arbeiter ansieht.
-> Wohnhaus für die Fabrikantenfamilie.
-> Arbeitsplatz für die Glasbläser.
-> Zubehör zum Glasblasen.
-> Zubehör zum Glasblasen.
-> Blick in das Lagerhaus.
-> Auch die Holzformen für die Glasproduktion wurden hier gelagert.
-> Eine Auswahl der Glaswaren, die hier gefertigt werden.
-> Eine Schale aus hiesiger Produktion.
Anschließend waren in einem Teil der Gebäude zeitweise Zulieferer für andere Glashütten untergebracht. Der größte Teil der Anlage zerfiel in den nächsten Jahren, brannte ab oder wurde von der Bevölkerung als Steinbruch genutzt. 1983 schließlich übernahm der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Anlage, renovierte und restaurierte sie und konnte sie im Jahre 1998 als "LWL-Industriemuseum - Glashütte Gernheim" eröffnen. |
Kurzinfo Gernheim
Hier findet Du die Internetseite des LWL:
-> Webseite des LWL
An der Kasse erhalten Besucher einen Geländeplan der Anlage. Wer möchte, kann sich den Plan hier ansehen:
-> Geländeplan der Glashütte
Wer schreibt hier?
- Detlev, Jahrgang '61
- Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
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- Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
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Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.
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Die schönsten Reisezitate
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."
Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)
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