Korsika, Motorradfahren zwischen Bergen und Meer
Auf meiner Wunschliste mit den Zielen zum Motorradfahren steht Korsika schon seit längerem. Und in diesem Jahr ist es endlich soweit.Anfang April fahren wir für einige Tage auf die Île de Beauté, die Insel der Schönheit, wie Korsika auch genannt wird.
Um dorthin zu gelangen, haben wir uns für die Nachtfähre von Toulon in Frankreich nach Bastia entschieden. Die startet am Abend um 19:00 Uhr und wir haben Zeit, uns auf die kommenden Tage einzustimmen.
Auf der Fähre nach Korsika
Tag 1
Cap Corse
Korsikas „Zeigefinger“
Von unserer Unterkunft aus starten wir in Richtung Norden. Zunächst durchqueren wir das völlig überfüllte Bastia und hoffen, dass weiter oben im nördlichen Zipfel der Insel nicht so viel Verkehr herrscht wie hier in dem Küstenort. Besonders die Rollerfahrer muss ich hier erwähnen. Ihnen „gehört“ sozusagen der Mittelstreifen und wer nicht genügend Platz für sie lässt, muss sich nicht nur ihre wüsten Beschimpfungen anhören, sondern bekommt als Autofahrer auch schon mal einen Ellenbogen gegen den Außenspiegel gerammt.Diese Probleme mit den Rollerfahrern haben wir auf unseren Motorrädern zum Glück nicht. Aber auch wir kämpfen mit den überfüllten Straßen und sind froh, als wir Bastia endlich Richtung Norden verlassen. Sofort wird es sehr viel ruhiger auf den Straßen. Und nun lohnt sich auch die Aussicht. Wir folgen der kurvenreichen Straße, die sich überwiegend eng an die Küste schmiegt und immer wieder Ausblicke auf das Meer bietet. Und auf alte Wachtürme, die zwar auf der ganzen Insel verteilt sind, hier im Norden aber besonders oft errichtet wurden. Die meisten wurden von den Genuesen gebaut. Von den Türmen aus sollten eventuelle Angriffe möglichst früh entdeckt und die Bevölkerung gewarnt werden. Anscheinend wurde hier im Norden, am Cap Corse, die Gefahr eines Angriffes besonders hoch eingeschätzt, daher die hohe Dichte an den steinernen Zeugen der wechselhaften Vergangenheit Korsikas.
Pause mit Blick auf einem alten Wachturm
Alte Wachtürme sind hier sehr häufig zu sehen
Kurz hinter dem Ort Porticciolo verlassen wir die D80 und somit die Küste. Wir wechseln auf die D132 und machen einen Abstecher in das Landesinnere. Die Straßen hier sind nicht ganz so gut ausgebaut wie an der Küste. Immer wieder gibt es sehr schmale Abschnitte, an denen es eng wird, wenn uns ein PKW entgegenkommt. Wir fahren durch Dörfer, in denen Hunde schläfrig mitten auf der Straße in der Sonne liegen und auch nicht mit den Wimpern zucken, wenn wir relativ nahe an ihnen vorbeifahren. Der Weg führt auch durch viel Wald. Fern- oder Aussichten wie an der Küste sind zumeist Fehlanzeige. Wir entschließen uns daher, anstatt durch das Landesinnere Richtung Norden zu fahren, wieder den Weg zurück zur Küste zu nehmen und dort weiter der D80 zu folgen. Dort macht das fahren mit Aussicht auch gleich wieder viel mehr Spaß.
Nachdem wir bereits durch einige kleine Orte gefahren sind, machen wir direkt am Ortsrand von Rogliano eine Pause in dem dortigem „Tabac-Café“. Und ich muss sagen, an so einen Cappuccino mit Meeresblick könnte ich mich durchaus gewöhnen...
Cappuccino mit Aussicht
Schöne Aussichten bei der Fahrt von der Ost- zu Westküste
Schöne Aussichten bei der Fahrt von der Ost- zu Westküste
Entlang der Westküste Korsikas
Entlang der Westküste Korsikas
Entlang der Westküste Korsikas
Aussicht auf Bastia
Tag 2
Der Nordwesten von Korsika
Heute wollen wir ein wenig durch das Landesinnere kurven und den Nordwesten Korsika erkunden. Dafür fahren wir von unserer Unterkunft südlich von Bastia aus zunächst einmal querfeldein bis zum Städtchen Saint Florent an der Westküste. Das sind knapp 30 Kilometer. Wer jetzt aber glaubt, in einer halben Stunde dort zu sein, der irrt ganz gewaltig. Nachdem wir uns zunächst ein wenig durch den morgendlichen Verkehr von Bastia gequält haben, biegen wir links ab und fahren über jede Menge Kehren und Kurven Richtung Westen. Schöne Ausblicke inklusive. Und so macht das fahren hier bei dem aktuell schönen und auch schon frühlingshaft warmen Wetter richtig Spaß.Auch Saint Florent empfängt uns mit Sonne und blauem Himmel. Und mit einem Jachthafen, den ich in dieser Größe hier nicht vermutet hätte. Der Ort wird auch „das korsische Saint-Tropez“ genannt und war bis in die 1970er Jahre hinein ein beliebter Ort für den Jetset, der sich hier regelmäßig traf. Mittlerweile ist es ruhiger geworden, der Ort wirkt etwas verschlafen. Der Jachthafen allerdings ist immer noch ein beliebter Treffpunkt für Skipper aus vielen Ländern.
Das Städtchen Saint Florent an der Westküste
Der Hafen von Saint Florent
Der Hafen von Saint Florent
Ausblick im Landesinneren von Korsika
Ausblick im Landesinneren von Korsika
Ausblick im Landesinneren von Korsika
Blick bei L' Île-Rousse auf das Tyrrhenische Meer
Blick bei L' Île-Rousse auf das Tyrrhenische Meer
Blick bei L' Île-Rousse auf das Tyrrhenische Meer
Aussicht auf das Meer
Brücke in Ponte Leccia
Aussicht auf Lento
Kirche Saint-Michel de Murato
Kirche Saint-Michel de Murato
Rund 165 km sind wir heute gefahren. Spaß hat jeder einzelne davon gemacht. Und so freuen wir uns auf Morgen, wenn wir den Osten Korsikas unter die Räder nehmen.
Tag 3
Der Osten von Korsika
Das Wetter hier an der Küste ist wieder recht gut, aber die Wettervorhersage sagt viele Wolken voraus. Zumindest im Landesinneren soll es wenig Sonne geben, dabei aber trocken bleiben. Daher starten wir entspannt in den Tag, der uns heute durch den Osten Korsikas führen soll.Die ersten Kilometer führen uns aber zunächst Richtung Süden. Kurz vor L’Angiolasca treffen wir dann auf die auf D110 und folgen ihr nun Richtung Westen in das Landesinnere. Und hier geht es so weiter, wie es gestern aufgehört hat: Kurven und Berge wollen durch- bzw. überfahren werden. Mit eingeschlossen sind auch die Bodenwellen, die quasi in jedem noch so kleinen Ort im Asphalt eingelassen sind und somit die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts garantieren sollen. Das stört einerseits unseren Fahrfluss, erlaubt aber andererseits auch immer wieder Blicke auf das Leben hier in den Dörfern. Und das ist geprägt von alten Menschen. Es sind in erster Linie Männer, die in Zeitlupe über die Straßen schlendern und anschließend dann vor den Cafés sitzen und Zeitung lesen.
Zum Glück sind es nicht allzu viele Orte, die wir durchfahren. Die meiste Zeit fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft mit teilweise herrlichen Fernblicken.
Aussicht von der D110
Die D15B endet, wir biegen links ab auf die D71, der wir nun folgen. Wir sind fast die ganze Zeit alleine auf der Straße. Oft geht es direkt an einem Abhang entlang. Auf der einen Seite geht es ohne Leitplanken steil bergab, auf der anderen Seite führt eine Felswand steil bergauf. Und von dieser Felswand fallen immer wieder Steine auf die Fahrbahn. Die Größe dieser Steine reicht von kleinen Kieseln bis hin zu Fußballgroßen Brocken. Entschädigt werden wir auch hier immer wieder mit herrlichen Aussichten, die teilweise sogar bis an die Küste reichen.
Der Blick reicht bis an's Meer: Aussichtspunkt an der D71
Auch wir verfolgend etwas, nämlich den Weg Richtung Nordosten und somit zur Küste. Kurz bevor wir die erreichen, machen wir noch einen kleinen Fotostopp, um die Aussicht auf den Küstenort Moriani-Plage zu bewundern.
Blick auf den Küstenort Moriani-Plage
Tag 4
Wechsel vom Nordosten in den Südwesten von Korsika
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Ortswechsels von Bastia im Nordosten nach Bartaccia im Südwesten von Korsika. Eigentlich wollen wir dafür quer über die Insel fahren, aber die Wettervorhersage prophezeit im Inselinneren viel Regen. An der Küste soll es dagegen trocken bleiben. Daher beschließen wir, zunächst der Küstenstraße nach Süden zu folgen und erst weiter unten Richtung Westen abzubiegen.Der Tag beginnt aber zunächst einmal schlecht. Sehr schlecht sogar. Beim Beladen meines Motorrads zerre ich anscheinend zu stark an dem Spanngurt, mit dem ich meine Gepäckrolle befestigen will. Die Versys kippt zur Seite und fällt in Zeitlupe auf das danebenstehende Motorrad von Markus. Die Motorräder sind schnell wieder aufgerichtet, aber der Schrecken ist groß. Zum Glück ist nicht viel passiert. Markus‘ BMW hat nichts abbekommen, bei der Versys ist der kleine Spoiler, der oben auf dem Windschild geklemmt ist, durchgebrochen. Glück im Unglück nennt man das wohl und ich weiß, dass ich mein Gepäck in Zukunft vorsichtiger befestigen werde.
Nach diesem nicht geplanten „Hallo-Wach“- Moment starten wir Richtung Süden. Die Fahrt auf der Küstenstraße ist recht öde und langweilig. Die Aussicht nach links auf das Meer ist ganz nett, aber die Straße ist sehr voll, führt durch viele Orte und lässt uns nur langsam vorankommen. Einzig der Blick nach rechts Richtung Westen zeigt uns, dass wir wohl alles richtig gemacht haben. Große dunkle Wolken sind dort zu sehen, aus denen es teilweise heftig zu regnen scheint – wir sind froh, dass wir dort jetzt nicht unterwegs sind. Hier an der Küste setzt sich mehr und mehr die Sonne durch und hebt so auch langsam unsere Laune.
In Porto-Vecchio, dem drittgrößten Hafen Korsikas, biegen wir rechts ab auf die D659 und verlassen damit die Küste. Besonders kurvenreich ist es hier zwar nicht, aber immerhin führt der Weg nun durch das Landesinnere und somit auch wieder durch die Berge. Nachdem wir kurz hinter Figari auf die T40 abgebogen sind, machen wir am Ortsausgang von Pianottoli-Caldarello eine Pause. Abgesehen von einem kurzen Tankstopp sind wir bis hierher durchgefahren. Da tut es gut, sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Pause bei Pianottoli-Caldarello
Straßenschild mit Schusslöchern
Die Franzosen schließlich haben Korsika den Genuesen abgekauft und sich mit einer starken Militärpräsenz hier festgesetzt. Geliebt werden sie deswegen allerdings nicht und viele Korsen würden sie lieber heute als morgen von der Insel vertreiben.
Für uns scheint heute hier an der Küste die Sonne und wir machen an einem Aussichtspunkt einen Fotostopp.
Mal wieder eine schöne Aussicht
Mal wieder schöne Aussichten
Blick auf die Südwestküste von Korsika
Blick auf die Südwestküste von Korsika
Aussicht von unserer Terrasse
Tag 5
Der Südwesten von Korsika
Kennst Du das? Du wachst morgens auf und die Sonne scheint bereits durch die Fenstervorhänge. Der Himmel ist blau und die Wettervorhersage verspricht, dass es heute sonnig und trocken bleiben soll. Das Motorrad steht vollgetankt vor der Tür und Du weißt, dass Du gleich wieder jede Menge Kurven unter die Räder nehmen wirst.Bei diesen Aussichten schmeckt das Frühstück doch gleich doppelt so gut, oder?
Der Plan für heute ist simple: Zunächst wollen wir immer an der Küste entlang Richtung Norden fahren, gegen Mittag dann gen Osten in das Landesinnere drehen und anschließend in südlicher Richtung zurück zu unserer Unterkunft fahren.
Klingt einfach? So soll es auch sein, denn die einfachsten Pläne sind meistens auch die besten. Und so sitzen wir am frühen Vormittag auf unseren Maschinen und starten bei frühlingshaften Wetter in den Fahr-Tag.
Kurz fahren wir auf der T40, doch schon bald biegen wir ab auf die D157. Nur wenige Kilometer später führt die Straße direkt an der Küste entlang. Vielen Kurven gibt es hier zwar leider nicht, aber es geht immer wieder bergauf und bergab. Und die Aussicht auf das Meer entschädigt für die fehlende Schräglage. Die Straße führt uns direkt in den Ort Porto Pollo. Der soll sehr schön sein, hat uns der Mann an unserer Rezeption gesagt. Dort herrscht allerdings richtig viel Trubel. Es scheint eine Art Stadtfest zu sein und sogar jetzt schon am Vormittag sind hier richtig viele Menschen unterwegs. Zu viele für uns, daher wenden wir, fahren ein Stück des Weges zurück und biegen dann links ab auf die D155. Hier wird es wieder kurviger. Etwas später machen wir einen Abstecher an das Meer, allerdings kommen wir nur bis zu einem Parkplatz, von dem aus es noch ein strammer Fußmarsch bis zum Strand ist. Darauf haben wir in unseren Motorradklamotten keine Lust, daher fahren wir weiter und machen stattdessen wenig später an einem Aussichtspunkt eine (Foto-) Pause.
Aussicht an der Südwestküste
Auch dem Motorrad gefällt die Aussicht :o)
Die Straßen hier an der Küste sind nicht immer die allerbesten
Pause am Strand
Leider keine Badelatschen :o)
Es ist bereits früher Nachmittag, als wir die Küste verlassen und über die D555 in das Landesinnere wechseln. Nun wird es auch wieder etwas bergiger, die Straßen schmaler und enger. Heute sind auffällig viele Korsen in ihren Autos unterwegs. Das sind recht aggressive Zeitgenossen, die uns immer wieder, auch in den Kurven, mitten auf der Straße entgegenkommen und nicht einen Zentimeter Platz für uns machen. Wir sind eben „nur“ Motorradfahrer, uns reicht anscheinend der Seitenstreifen. Lustig ist das nicht unbedingt und hört erst auf, als wir in Capitoro auf die T40 wechseln. Die ist breit genug für alle und macht trotzdem Spaß zu fahren. Und dass genießen wir dann auch und fahren Kurve auf Kurve, zwischen den Bergen hindurch oder über sie hinweg. So muss die nächste Pause warten, bis wir endlich wenige Kilometer hinter dem Ort Mezzana zu stehen kommen und auch hier wieder die Aussicht bewundern.
Blick auf das Hinterland im Südwesten
Blick auf das Hinterland im Südwesten
Abendstimmung auf unserem Campingplatz
Abwechslung eben...
Tag 6
Bonifacio
Heute ist keine Motorradtour angesagt. Wir fahren von unserer Unterkunft aus über die T40 direkt bis nach Bonifacio. Für die rund 65 Kilometer brauchen wir eine gute Stunde. Die ersten gut zehn Kilometer der Strecke sind recht eintönig, dann erreichen wir Sarténe, die flächenmäßig größte Stadt Korsikas. Ab hier geht es dann gewohnt kurvig und mit schönen Ausblicken auf das Meer weiter. Markus hatte gestern über Googlemaps einige Motorradparkplätze in Bonifacio gefunden und direkt dorthin führt er uns nun per Navi und GPX.Motorradparkplatz in Bonifacio
Unser Motorradparkplatz liegt in der mittelalterlichen Altstadt. Wir kaufen uns ein Eis und schlendern durch die Gassen. Rechts und links in den Häusern befinden sich kleine Geschäfte, dazwischen winden sich steile Treppen in die Obergeschosse, in denen die Menschen hier wohnen. Alles recht malerisch. Am Rande der Altstadt haben wir dann einen schönen Ausblick auf das Meer und die Küste.
Denkmal für die Fremdenlegion
In den Gassen der Altstadt
Steile Treppe in die oberen Etagen
Küste bei Bonifacio
Küste bei Bonifacio
Hafen von Bonifacio
Neben den Lokalen laden auch viel Boutiquen und Souvenirläden zum Geldausgeben ein. Mittlerweile ist es Mittag geworden und damit ist auch die Anzahl an Touristen gestiegen. Viele Menschen drängeln sich jetzt durch die schmalen Straßen und Gassen. Dieses Gewusel ist wirklich gewöhnungsbedürftig und ich frage mich, wie voll es hier wohl in den Sommermonaten ist. Aber schön anzusehen ist diese Hafenregion auf jeden Fall.
Hafenbereich in der Unterstadt
Hafenbereich in der Unterstadt
Hafenbereich in der Unterstadt
Hafenbereich in der Unterstadt
Hafenbereich in der Unterstadt
Am Ortsausgang halten wir noch für einen Tankstopp, dann machen wir uns auf den Rückweg. Diesmal allerdings legen wir an einem Aussichtspunkt einen Stopp ein. Kurz hinter Roccapina befindet sich in Fahrtrichtung links ein großer Parkplatz. Dort stellen wir unsere Maschinen ab und genießen mal wieder die Aussicht. Es ist wirklich bemerkenswert, welche Ausblicke Korsika immer wieder bietet.
Aussichtspunkt bei Roccapina
Aussichtspunkt bei Roccapina
Hafen von Propriano
Hafen von Propriano
Oldtimer in Propriano
Tag 7
Korsikas Bergwelt im Südwesten
Heute ist unser vorletzte Tag auf Korsika und den wollen wir noch einmal so richtig genießen. Dafür haben wir uns eine Tour in das Landesinnere und somit in die Bergwelt Korsikas vorgenommen. Und auch das Wetter spielt mit und zeigt den fast schon gewohnten überwiegend blauen Himmel. Dazu angenehme frühlingshafte Temperaturen, da macht der recht frühe Start in den Tag auf jeden Fall Spaß.Unsere Fahrt führt uns wie gestern zunächst ein Stück auf der T40 Richtung Süden. Nach wenigen Kilometern verlassen wir allerdings die gut ausgebaute Straße und biegen links ab auf die D268. Schon nach wenigen Fahrminuten wird die zur D69. Links von uns fließt der Fluss Rizzanese, dessen Ufer wir nun folgen, bis wir am Straßenrand auf eine Brücke treffen. "Spin‘ a Cavallu" (Pferderücken) heißt sie und führt hier über den Fluss.
Brücke über den Fluss Rizzanese
Brücke über den Fluss Rizzanese
Wir folgen der Straße und somit auch dem Rizzanese, der hier ganz zahm und brav seinem Flussbett folgt. Die Straße wird wieder zur D268 und führt kurvenreich durch eine richtig schöne Landschaft. Wir durchqueren kleine Ortschaften, die zumeist verlassen wirken und wo nur zum trocknen aufgehängte Wäsche verrät, dass hier noch jemand wohnt.
Nach einigen Kilometern biegt der vorwegfahrende Markus dann links ab. Johannes und ich folgen ihm und damit einer recht schmalen und kurvenreichen Straße, bis wir an einer kleinen Gaststätte stoppen. „Spuntinu“ heißt die und hier machen wir eine Cappuccino-Pause und bewundern von der Terrasse den Ausblick auf den "Aiguilles de Bavella", einem Gebirgszug von bis zu 1855 Metern Höhe. Diesen Tipp haben wir im Internet bekommen und die Aussicht hier ist ganz bestimmt diesen kleinen Abstecher wert.
Pause in einer kleinen Gaststätte am Strassenrand
Ausblick auf den "Aiguilles de Bavella"
Ab dem Örtchen Aullène wechseln wir auf die D69, die uns sowohl immer weiter hoch hinauf bringt als auch kurz vor Cozzoan, dem nördlichsten Punkt unserer heutigen Tour, ein „tierisches“ Erlebnis für uns bereit hält. Bei einem kurzen Stopp stehen da plötzlich gut ein dutzend der korsischen Schweine und beäugen uns neugierig. Sie sehen aus wie unsere Hausschweine, sind allerdings viel kleiner.
Neugierige Besucher
Pause mit Aussicht
Pause mit Aussicht
Pause mit Aussicht
Es geht weiter Richtung Süden. In Aullène, durch das wir bereits am Vormittag Richtung Norden gefahren sind, wechseln wir nun in südlicher Richtung auf die D69, bis wir irgendwann auf die D268 treffen. Hier biegen wir rechts ab und folgen nun für die letzten Kilometer des Tages dem Weg zurück, den wir heute früh bereits hin gefahren sind.
Am Ende des Tages stehen fast 200 Kilometer auf unsern Tageskilometerzähler. Und damit ein Tour, die ich auf jeden Fall auch wieder so fahren würde.
Tag 8
Inselquerung
Der früh-morgendliche Blick aus dem Fenster hat heute durchaus etwas dämonisches. Ein aufmunternder Blick sieht definitiv anders aus, finde ich.Morgenhimmel
Es ist fast 10:00 Uhr, bis alles gepackt ist und wir ausgescheckt haben. Unsere Reiseroute ist recht einfach: Zunächst fahren wir auf der T40, kurz vor Ajaccio, genauer gesagt bei Bastelicaccia, wechseln wir auf die T20. Das klingt ein wenig langweilig, bringt aber durchaus Fahrspaß. Der Verkehr hält sich in Grenzen und so fahren wir entspannt daher. Kurz hinter einer Baustelle machen wir dann einen kleinen Stopp, weil die Landschaft auch heute wieder einfach nur herrlich ist.
Mal wieder eine schöne Aussicht am Wegesrand
Kleine Cappuccio-Pause
In Porto Leccia dreht die T20 dann Richtung Osten und somit zur Küste. Wir fahren nicht direkt zum Hafen, sondern zunächst zu dem Campingplatz, auf dem wir die ersten Nächte verbracht haben. Hier gibt es einen sehr gut sortierten Supermarkt mit zivilen Preisen. Da wir die Fähre ohne Verpflegung gebucht haben, decken wir uns hier mit allem ein, was wir heute zum Abendessen und Morgen zum Frühstück brauchen. Da wir anschließend noch etwas Zeit haben, setzen wir uns unter einigen Palmen in den Schatten und lassen noch etwas Zeit verstreichen, bevor wir uns aufmachen Richtung Bastia und seinen Fährhafen.
Auf dem Weg nach Bastia
Auf dem Weg nach Bastia
Immerhin, nun wissen auch wir was eigentlich los ist. Schade, dass wir nicht ebenfalls per Mail über diese Änderung informiert worden sind. So stehen wir uns also am Hafen die Beine in den Bauch. Unsere fahrplanmäßige Fähre steht schon am Anleger, aber wir müssen auf eine größere warten.
Warten, dass wir auf die Fähre dürfen
Ausfahrt aus dem Hafen von Bastia
Ausfahrt aus dem Hafen von Bastia
Mein Fazit
Korsika hat Spaß gemacht. Kurven ohne Ende, dazu immer wieder Klasse Aussichten auf Berge, Schluchten und das Meer. Zwar muss im Inselinneren hinter fast jeder Kurve mit Tieren auf der Fahrbahn gerechnet werden, aber das ändert nichts daran, dass das Motorradfahren hier richtig Laune macht.Dazu kommen kleine verschlafene Orte im Inselinneren und große, auf Touristen eingestellte Städte an den Küsten - dass ist eine passende Kombination.
Und trotzdem: Das "Korsika-Virus" hat mich nicht befallen. Anders als zum Beispiel in den Pyrenäen oder in Schottland wollte der Funke hier bei mir einfach nicht übergespringen. Warum das so ist, wieß ich nicht. Und so bin ich wirklich froh, dass ich hier war und mein Besuch wird mir auf jeden Fall auch in guter Erinnerung bleiben. Aber zum Wiederholungstäter werde ich sicher nicht. Dieser Besuch wird wohl mein einziger auf Korsika bleiben.
Du fährst gerne Motorrad?
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Buchtipps
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Hier kannst Du sie kennenlernen:
Warum eigentlich grüßen sich Motorradfahrer?
Irgendwann habe ich mir genau diese Frage gestellt und mich im Bekanntenkreis und auf den Motorradtreffs umgehört.
Motorradsprüche
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