Roadtrip Südnorwegen
Mit dem Auto durch das Fjordland
Irgendwo habe ich mal gelesen: "Wer einmal nach Norwegen gereist ist, der kommt immer wieder". Ich weiß nicht, ob das wirklich allgemein so gültig ist, aber auf mich trifft das ganz eindeutig zu.Zum insgesamt sechsten Mal reise ich jetzt schon durch das Land der Trolle und Fjorde. Trotzdem ist diese Tour für mich eine Premiere: Zum ersten Mal bin ich dort mit dem Auto unterwegs. Aber dem Spaß hat das definitiv keinen Abbruch getan.
Hier findest Du zunächst die von uns gefahrene Route. Und dazu dann unsere jeweiligen persönlichen Highlights.
Karte unserer Tour durch Norwegen
Start war unten rechts in Langesund
Start unserer Rundreise durch Südnorwegen ist Langesund. Hierher sind wir mit der Fähre aus dem dänischen Hirtshals angereist. Bei schönem Wetter haben wir die 4,5 Stunden dauernde überfahrt durch den Skagerrak überwiegend an Deck genossen.
Von Langesund sind es dann rund 100 Kilometer Richtung Norden bis zum Ort Heddal, in dem die gleichnamige Stabskirche fast direkt an der E 134 steht.
Infotafel Stabkirche Heddal
Stabkirche Heddal
Von außen ist sie von einer Art Laubengang umgeben, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. Rund um den eigentlichen Eingang befinden sich wertvolle Schnitzereien und Ornamente.
Schnitzereien und Ornamente umrahmen die Türen
Auch heute wird die Stabskirche Heddal noch regelmäßig für Gottesdienste genutzt. Taufen und Trauungen finden hier ebenfalls statt. Während des Sommers ist die Kirche täglich geöffnet und gegen ein Eintrittsgeld zugänglich. Aber es kann durchaus voll werden: Die Kirche zählt zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in Norwegen. Aber das ist ja auch kein Wunder, schließlich wird sie aufgrund ihrer imposanten Optik oft auch als "gotische Kathedrale aus Holz" bezeichnet.
Stabskirche Heddal, die 'gotische Kathedrale aus Holz'
Nächstes Ziel auf unserer Rundreise ist der Ort Flåm. Von Heddal aus sind das knapp 300 Kilometer, für die man durchaus rund fünf Stunden Fahrzeit einplanen kann.
Blick auf Flåm
Aussicht von Flåm auf den Aurlandsfjord
Wer danach mehr über die Geschichte der "Flåmsbana" wissen möchte, kann sich dazu im "Flåmsbana-Museum" umsehen. Das befindet sich unmittelbar in Bahnhofsnähe.
Von Flåm aus haben wir auch eine Fjordtour gemacht. Mit dem Schiff sind wir durch den Aurlandsfjord und den Nærøyfjord bis nach Gudvangen gefahren.
Und dann gibt es da auch noch den "Stegastein". Dieser Aussichtspunkt bietet von hoch oben eine wunderbare Aussicht auf den Aurlandsfjord.
Aber immer schön der Reihe nach...
Die Fahrt mit der "Flåmsbana"
Die "Flåmsbana" fährt mehrmals täglich von Flåm hinauf in die Berge bis nach Myrdal. Das bedeutet einen Anstieg von zwei Metern hoch bis auf 866 Meter ü.d.M. Und das in gerade mal knapp einer Stunde. Das lässt sich natürlich nur mit recht spektakulären Kurven schaffen, die in diese spektakuläre Landschaft hineingebaut wurden und die jede Menge spektakuläre Aussichten bietet.
Du merkst schon, hier geht es durchaus um einige Superlativen.
Am Bahnhof von Flåm
Einsteigen bitte
Flambahn Abteil
Pünktlich um viertel vor zehn geht ein Ruck durch den Waggon und der Zug setzt sich in Bewegung. Und es dauert auch nicht lange, da beginnt schon der Anstieg. Die Bahn windet sich immer weiter bergauf, durch mehr oder weniger enge Kurve, durch insgesamt 20 Tunnel, vorbei an einem Wasserfall und mit verschiedenen Stops entlang der Strecke. Dort steigen dann jeweils auch Reisende ein und aus. An einer dieser Stationen steigen ein paar Leute mit Skiern in der Hand ein und ich frage mich, was die damit hier Ende Mai wohl wollen. Aber viel Zeit zum grübeln habe ich nicht, dafür ist die Aussicht aus dem Fenster viel zu schön.
Unterwegs mit der Flamsbana
Unterwegs mit der Flamsbana
Unterwegs mit der Flamsbana
In Myrdal schneit es
Ausstiegsplattform am Wasserfall, Mitte rechts die rote Gestalt
Das "Flåmbana-Museum"
Direkt am Bahnhof befindet sich das "Flåmsbana-Museum". Es ist in einem Souvenirshop untergebracht, der Eintritt ist frei und es bietet von innen viel mehr, als man es von aussen vermutet.
Das Flamsbanamuseum befindet sich direkt neben dem Bahnhof
Ausstellung im Flamsbanamuseum
Ausstellung im Flamsbanamuseum
Ausstellung im Flamsbanamuseum
Ausstellung im Flamsbanamuseum
Fahrt durch die Fjorde
Flåm liegt direkt am Aurlandsfjord und der zweigt ab in den Nærøyfjord, dem schmalste Fjord der Welt. Beide stehen auf der UNESCO-Liste über das Welterbe. Was liegt da näher, als eine Schiffstour zu organisieren, die durch diese beiden Fjorde führt? Das dachten sich auch die findigen Norweger und bieten genau so eine Fahrt an. Und versprechen ein unvergesslichen Erlebnis.
Wir starten von Flåm mit der "Future of the Fjords". Das ist eines von zwei Schiffen, die extra für diese Fahrt entwickelt wurden. Und die beide optisch schon ein wenig ungewöhnlich sind. Neben großen Fenstern verfügen sie auch über eine Art Gangways, auf der die Touristen stehen und die Aussicht genießen können. Beide Schiffe fahren ausschließlich mit Batterieantrieb, ein Umstand, der in der Werbung gerne erwähnt wird.
Wir fahren mit der "Future of the Fjords"
Bald darauf biegen wir in den Nærøyfjord ab. Und hier hört nicht nur der Regen auf, auch ein wenig blauer Himmel blinzelt hin und wieder durch die Wolken. Und ich verstehe, warum dieses Gebiet zu den schönsten Fjordlandschaften auf der Welt gezählt werden.
Anfangs ist das Wetter sehr schlecht
Wir biegen ab in den Nærøyfjord
Hier wird das Wetter besser
Kleine Ortschaften links und rechts des Fjords
Kleine Ortschaften links und rechts des Fjords
Jede Menge Wasserfälle gibt es hier
Jede Menge Wasserfälle gibt es hier
Fahrt durch den Nærøyfjord
Ankunft in Gudvangen
Von Gudvangen aus fahren wir mit dem Bus zurück nach Flåm
Aussichtspunkt Stegastein
Im Jahr 2006 wurde die Aussichtsplattform Stegastein eröffnet. Sie befindet sich rund sechs Kilometer entfernt der Ortschaft Aurlandsvangen, die unweit von Flåm liegt. Man kann dort entweder mit dem eigenen Fahrzeug hinfahren oder im Touristenbüro eine Tour dorthin buchen. Wir haben uns für letzteres entschieden und haben das nicht bereut. Zum einen, weil schon die Anfahrt zum Stegastein viele wunderschöne Aussichten bietet und wir als Beifahrer diese komplett genießen konnten. Zum anderen, weil wir auf der Fahrt dorthin via Audioguide viele interessante Fakten über diese Region im allgemeinen und über die Aussichtsplattform im speziellen erfahren haben.
Bei dem Aussichtspunkt handelt es sich um eine Rampe von vier Meter breite und 30 Meter Länge. Sie befindet sich in 640 Metern Höhe über den Aurlandsfjord und bietet einen wunderbaren Panoramablick auf den Fjord und den Ort Aurlandsvangen.
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Aussichtspunkt Stegastein
Kleines Fazit zu Flåm
Flåm hat uns gefallen. Auch wenn es dort SEHR touristisch ist. Zumindest tagsüber. Am Abend, wenn die vielen Touristenbusse den kleinen Ort verlassen haben, wird es ruhig hier. Sowohl in den Strassen als auch in den Cafes und Restaurants. Dann macht auch das schlendern wieder Spaß.
Und neue Freunde findet man dann auch :o)
Mein Freund, der Troll ;-)
Um von Flåm auf dem schnellsten Weg zur Stabkirche Borgund zu gelangen, muss man durch den Lærdalstunnel fahren. Generell muss jeder, der nach Norwegen kommt, irgendwann einmal durch einen Tunnel fahren. Der Lærdalstunnel allerdings ist nicht irgendein Tunnel, sondern mit 24,51 km der längste Straßentunnel der Welt. Und damit das fahren durch den Berg nicht zu eintönig wird, haben die Norweger die Strecke leicht kurvig angelegt und dazu noch alle sechs Kilometer eine besondere Beleuchtung installiert. So soll die Fahrt hier hindurch nicht allzu ermüdend sein. Das ist sie für mich aber sowieso nicht. Denn obwohl es hier im Tunnel mehrere Halteplätze gibt, sind keine Notausgänge vorhanden. So fahre ich hier mit einem leicht mulmigen Gefühl hindurch.
Lichtinstallation im Tunnel
Das Besucherzentrum Borgund
Stabskirchenmuseum
Stabkirche Borgund
Stabkirche Borgund mit Friedhof
Altar und Kanzel
Neue Kirche von Borgund
Unser nächstes Ziel ist das Örtchen Vågåmo. Um dorthin zu gelangen, fahren wir zunächst ein Stück auf der E16, bevor wir auf die Straße 51 Richtung Norden abbiegen. Und diese gut hundert Kilometer auf der 51 haben es wirklich in sich. Neben einigen Kurven und vielen auf und ab bietet sich vor allem immer wieder wunderschöne Aussichten. Teilweise liegt jetzt Ende Mai noch jede Menge Schnee rechts und links des Weges, teilweise ist alles schon frühlingshaft grün. Wir genießen diese Fahrt und machen viele Fotostops.
Fahren auf der Strasse 51
Fahren auf der Strasse 51
Fahren auf der Strasse 51
Fahren auf der Strasse 51
Die Stabkirche in Vågåmo, die aber leider verschlossen ist
Café in Vågåmo
Munch's Familie väterlicherseits lebte über viele Generationen in Vågåmo. Daher zog es auch Edvard Munch immer wieder hierher. Im Ort kann man auf den Spuren Munch's wandern. Der Weg startet im Ort nahe der kleinen Kirche und führt dann in westlicher Richtung aus Vågå hinaus. An mehreren Stops stehen sogenannten "Lautduschen", wo man zum einem Informationen auf einer Schrifttafel lesen kann, sich zum anderen unter einer Hörmuschel stellen und einem Hörspiel zuhören kann.
Start des Munch Walk ist an der Stabirche in Vagamo
Eine der vier Stationen am Munch Walk
Infortafel am Munch Walk
Der Munch Walk führt auch ausserhalb des Ortes
Unsere Unterkunft am Rand des Orte
Unsere Unterkunft am Rand des Orte
Blick aus unserem Fenster
Teepause :o)
Stabkirche
Von Vågåmo aus fahren wir über die Strasse 15 Richtung Westen. Rechts sehen wir die meiste Zeit den Fluß Vågåvatnet, der jetzt, Anfang Juni, nicht besonders viel Wasser führt. Bis Lom sind es rund 30 Kilometer und als wir den Ort erreichen, fällt auf der rechten Seite sofort die Stabkirche auf. Direkt davor ist ein Parkplatz, wo wir unser Fahrzeug kostenlos abstellen können, um uns die Kirche näher anzusehen.
Stabkirche Lom Vorderseite
Stabkirche Lom Rückseite
Wir betreten die Kirche durch einen kleinen Seiteneingang. Groß ist es hier drin, viele Sitzbänke gibt es. Insgesamt bietet die Kirche Platz für 350 Menschen. Geradeaus steht der Chor mit dem Altar, rechts davon befindet sich die Kanzel. Die Decke im Altarraum ist aufwendig bemalt. Ausserdem hängen recht viele Bilder mit kirchlichen Motiven an den Wänden.
Blick durch das Hauptschiff in den Chor
Aufwendige Deckenbemalung im Chorraum
Wandgemälde
Noch jünger ist die Orgel. Sie stammt aus dem Jahr 1909 und konnte mit Hilfe einer Geldspende von in die USA ausgewanderten Bürgern finanziert werden.
Die Orgel in der Stabkirche Lom
Wandern
Aber es ist nicht nur die Stabkirche, die Lom besuchenswert macht. Es gibt hier auch recht viele Wanderwege. Von ganz kurz bis tagesfüllend, von ganz einfach bis anspruchsvoll - hier kann sich jeder seinen Favoriten aussuchen. Wir haben uns den "Bordvassvegen" ausgesucht. Ganz einfach deshalb, weil das ein Rundweg ist. Start und Ziel ist jeweils im Ort, das ist logistisch und organisatorisch am einfachsten.
Lom Schild Bordvassvegen
Los geht es mitten im Ort am Norsk Fjellsenter. Dieses auch von aussen schon recht interessant aussehende Museum befindet sich ganz in der Nähe der Stabkirche. Der Weg führt zunächst hinaus aus Lom und dann steil in den Wald hinauf. Ab ungefähr der Hälfte des Weges folgt der Pfad einem alten Wasserkanal. Einige Infotafeln stehen hier, auf denen Informationen über die Geschichte und Tradition der Bewässerung rund um Lom beschrieben sind.
Der Bordvassvegen führt meist quer durch den Wald
Einige Infotafeln erzählen von der Bewässerung von Lom
Halbzeit auf dem Bordvassvegen
Manchmal ist der Weg nicht so einfach zu erkennen
Wasser, der ständige Begleiter auf dem Bordvassvegen
Auf dem Rückweg haben wir kurz vor dem Ende noch einen schönen Blick auf Lom mit der Stabkirche
Unser nächstes Ziel ist Geiranger. In dem Ort an dem gleichnamigen, wohl berühmtesten Fjord Norwegens, haben wir uns ein kleines Ferienhaus gemietet. Von Lom aus folgen wir der 15 Richtung Westen und wechseln dann in Stryn auf die 60. Unser Ziel ist Hellesylt, ein kleiner Ort am Sunnylvsfjord. Ab hier wollen wir mit dem Schiff durch den Fjord bis nach Geiranger fahren.
Und wir haben Glück: Kaum erreichen wir den Anleger, fährt auch schon die Fähre ein. Es sind zu dieser Zeit, Anfang Juni, noch genügend Plätze frei, so dass wir am Fahrkartenschalter noch schnell ein Ticket kaufen, dann fahren wir auch schon auf die Fähre. Somit entgeht uns zwar der Wasserfall, der sich hier mitten im Ort in den Fjord ergießt, aber damit haben wir kein Problem. Wir werden in den nächsten Tagen noch weitaus imposantere Wasserfälle sehen, da können wir das verschmerzen.
Abfahrt aus Hellesylt
Das Hurtigrutenschiff "Trollfjord" kommt uns entgegen
Fahrt durch den Geirangerfjord
Immer wieder liegen einsame Höfe im Geirangerfjord
Links die Schwestern, rechts der Freier
Die Flasche vom Freier ist recht gut zu erkennen
Der kleine Hafen von Geiranger
Ankunft in Geiranger
Hatte ich weiter oben über Flåm noch behauptet, das es dort SEHR touristisch ist? Vergiss es. Geiranger ist noch weitaus touristischer. Von der kleinen Terrasse unserer Hütte aus kann ich schon früh am Morgen die Kreuzfahrtschiffe sehen, die sich nach und nach in den Fjord schieben. Und diese Schiffe bringen jede Menge Besucher in den Ort, die Geiranger dann auch in Beschlag nehmen.
Früh am Morgen erreichen die Kreuzfahrtschiffe Geiranger
Früh am Morgen erreichen die Kreuzfahrtschiffe Geiranger
Geiranger selbst ist trotzdem vollkommen überfüllt. Das ganze erinnert mich an die Fußgängerzonen deutscher Städte an dem Samstag vor dem vierten Advent. Es ist kaum möglich, dorthin zu gehen, wohin man möchte, man kann fast nur der Masse folgen. Spaß macht das nicht, darum beschließen wir, eine kleine Wanderung zu machen. In der Touristeninformation am Hafen bekommen wir eine Karte, auf der wir sehen, dass auch Geiranger einen kleinen Wasserfall hat, den Storfossen. An dessen Rand laufen wir den Weg hoch bis zum Norwegischen Fjordcenter. Hier befindet sich eine Ausstellung über die West-Norwegischen Fjorde. Wir allerdings nutzen lieber das kleine Café und stärken uns mit einem Cappuccino auf unseren bevorstehenden Spaziergang. Denn mehr scheint es nicht zu werden. Am Fjordcenter überqueren wir die Strasse 63 und folgen dann der Ausschilderung zum Vesterås.
Storfossen, der Wasserfall von Geiranger
Wegweiser für Wanderungen
Hier gehts hinauf...
Blick auf das Fjordcenter
Aussicht vom Vesteras
Vesteras-Restaurant
Schöne Aussicht
Sehr schade.
Nach zwei Tagen verlassen wir Geiranger. Unser nächstes Ziel ist die Insel Runde weiter im Norden, die auch "Vogelinsel" genannt wird. Dafür fahren wir von Geiranger aus in Richtung Norden und folgen der 63. Recht schnell führt die Strasse steil hinauf. "Eagle road" wird dieser Strassenabschnitt genannt und bietet von oben noch einmal einen schönen Blick auf den Ort.
Ein neuer Tag, ein neues Schiff - Blick von der Eagle road auf Geiranger
Wir fahren also auf die Insel Runde. Mit zwei Fähre und über drei teilweise recht spektakuläre Brücken erreichen wir am späten Mittag unser Ziel. Aber es ist nicht einfach, hier eine Unterkunft zu bekommen. Es gibt nur recht wenige und diese sind auch jetzt schon, Anfang Juni, belegt. Schließlich bekommen wir ein Zimmer in einem etwas schäbigen Gästehaus. Die Anlange war wohl mal recht nett, stand aber leider einige Jahre lang leer. Seit Anfang dieses Jahres kümmert sich nun ein neuer Besitzer um das Haus, hat aber noch nicht alles in Schuss. Wir quartieren uns für eine Nacht ein und machen uns dann zu Fuß auf dem Weg. Runde wird schließlich nicht umsonst "Vogelinsel" genannt. Hier gibt es viele Seevögel und wir interessieren uns vor allem für die Papageitaucher. Die gelten als das Wahrzeichen von Runde. Und so laufen wir los, um einige von Ihnen vor der Linse zu bekommen.
Mitten im Ort Goksøyr zweigt der Weg ab nach oben in die Felsen. Recht steil geht es hinauf und bietet so manche schöne Aussicht.
In dem Ort Goksøyr starten wir unsere Wanderung
Es geht recht steil bergauf...
... aber die Aussicht ist Klasse
Keine Zäune, keine Absperrungen - Wandern am Abgrund
Die Felsen von Runde
Ganz vorne, unten am Rand, der Leuchtturm von Runde
Viele Fotografen erwarten die Rückkehr der Papageitaucher vom Meer
Papageitaucher
Papageitaucher
Papageitaucher
Papageitaucher
Volle Konzentration beim Fotografieren ;-)
Wir gehen zurück zu unserem Gästehaus und beobachten von der Terrasse aus den schönen Sonnenuntergang. Morgen werden wir Runde verlassen und uns langsam Richtung Süden vortasten.
Sonnenuntergang und Abschluss eines abwechslungsreichen Tages auf Runde
Auf einer kleinen Anhöhe, etwas außerhalb des Ortes Vik, steht die Stabskirche Hopperstad. Sie wurde vermutlich um 1140 gebaut und zählt somit zu den ältesten Stabskirchen Norwegens. Eine Besonderheit an ihr ist, dass ihr Holzfundament auf Stein errichtet wurde. Dadurch kommt das Holz nicht mit dem nassen Boden in Berührung und bleibt von Fäulnis verschont.
Stabkirche Hopperstad
Stabkirche Hopperstad
Wirklich dumm gelaufen ... :o)
Direkt an der E16, ungefähr 12 KM nördlich von Voss, liegt der Wasserfall "Tvindefossen". Mit seinen rund 150 Metern ist er zwar nicht so wahnsinnig hoch, interessant ist ein Halt hier aber trotzdem. Man kann von dem Parkplatz aus fast direkt vor dem Wasserfall parken und wenige Meter bis zum Fuß des Tvindefossen laufen. In weit verzweigten Wegen fällt das Wasser hier hinab und wer von unten dann durch die Gischt nach oben schaut, der merkt, dass auch 150 Meter Höhe durchaus sehr imposant sein können.
Der Tvindefossen
Direkt am Tvindefossen haben wir eine Unterkunft gemietet
Unsere "Wanderkarte"
Auf dem Weg zum Wasserfall
Am Ziel der kleinen Wanderung
Blick hinab vom Tvindefossen
Und auf dem ebenfalls rund dreißig minütigen Rückweg klingt der Tvindefossen dann noch lange in unseren Ohren nach.
Norwegen ist ja wirklich reich an Wasserfällen. Einer, an dem man im südlichen Teil des Landes kaum vorbeikommt, ist der "Låtefossen". Er liegt ungefähr zwanzig Kilometer nördlich von Odda direkt an der Straße 13. Wer von Süden kommend Richtung Norden fährt, hat diesen Zwillingswasserfall auf der rechten Seite. Die Straße führt hier über eine Brücke, die eigentlich pausenlos von der Gischt des Wasserfalls eingehüllt ist. Direkt hinter der Brücke befindet sich auf der linken Seite ein kleiner Parkplatz, wo man sein Fahrzeug abstellen und sich den Låtefossen mit seiner Fallhöhe von 165 Metern in aller Ruhe ansehen kann.
Wasserfall Lätefossen
Wasserfall Lätefossen
Gedenktafel am Lätefossen
Schon die Anfahrt aus Richtung Osten ist interessant. Enge Straßen, die an die schottischen "Single-Track-Roads" erinnern, sehr schöne Aussichten und eine schmale Brücke führen zum Steindalsfossen, der kurz hinter dem Ort Norheimsund liegt.
Auf dem Weg zum Steindalsfossen
Als wir ankommen, ist von den vielen Besuchern allerdings zum Glück nichts zu sehen. Wir parken unserem Wagen auf dem großzügig angelegten Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den kurzen Weg Richtung Wasserfall.
Wasserfall Steindalsfossen
Wasserfall Steindalsfossen
Wasserfall Steindalsfossene
Aussicht vom Steindalsfossen
Hinter dem Wasserfall
Der Ort Røldal liegt ungefähr 40 Km südlich von Odda direkt an der E134. Als wir dort die gleichnamige Stabskirche erreichen, findet gerade ein Gottesdienst statt. Wir müssen also ein wenig warten, bis wir die Kirche von innen besichtigen können. Diese Wartezeit nutzen wir, um uns das Gelände drumherum anzusehen. Von außen sieht das alles recht unscheinbar aus, daran ändert auch der vor bzw. neben der Kirche liegende Friedhof mit seinem alten Grabsteinen nichts.
Die Kirche wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und in den kommenden Jahrhunderten immer wieder erweitert und renoviert. Zuletzt in den Jahren 1915 bis 1918.
Stabkirche Röldal
Stabkirche Röldal
Innenraum in der Stabkirche Röldal
Altarraum
Kruzifix
Das "Land der Trolle und Fjorde", so wird Norwegen gerne genannt. Aber Norwegen ist mehr als das: Tunnel, Fähren und Brücken, Stabskirchen und Wasserfälle, dazu eine grandiose Landschaft und freundliche Menschen - es gibt viele Gründe, die für Norwegen sprechen. Das Land eignet sich ideal dafür, es auf eigener Faust zu erkunden. Ob mit dem Auto, dem Wohnmobil, mit dem Zug oder dem Motorrad, ob mit Zelt & Schlafsack oder im Luxushotel, (fast) alles ist möglich. Norwegen macht es dem Besucher leicht, sich wohl zu fühlen.
Und so war ich vermutlich nicht zum letzten Mal dort. Beim nächsten Mal würde ich aber gerne etwas weiter in den Norden fahren. Von Tromsö habe ich schon viele schöne Bilder gesehen und auch die Lofoten sind auf jeden Fall mehr als nur eine Übernachtung wert.
Mal sehen, wann es soweit ist, aber dann wirst Du hier ganz bestimmt wieder davon lesen :o)
Wer schreibt hier?
- Detlev, Jahrgang '61
- Motorradfahrer - Wanderer - Radfahrer
- Hobbyfotograf
- Unterwegs immer mit Kamera, Block und Stift "bewaffnet"
Mehr über mich findest Du hier.
Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.
Viel Spaß dabei!
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"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."
Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)
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